Rammbockbande: Blitzeinbruch in Wiener Neustadt geklärt
Von Patrick Wammerl
Es war im Oktober 2020, als eine Bande mit einem Blitzeinbruch im Wiener Neustädter Einkaufszentrum Fischapark für Schlagzeilen sorgte. Die Täter rasten mit einem gestohlenen Wagen als Rammbock durch den Seiteneingang des Media Markts und erbeuteten binnen weniger Minuten unter anderem 40 hochpreisige Tablets und anders Diebesgut. Der Sachschaden war durch das brachiale Vorgehen der Kriminellen enorm.
31-jähriger Rumäne wurde entlarvt
Nach umfangreichen Ermittlungen konnten die Tatort- und die Einbruchsgruppe des nö. Landeskriminalamtes ein halbes Jahr später den Coup klären und einen der Tatverdächtigen zur Strecke bringen. Mittels Spurenabgleichs wurde ein 31-jähriger verdächtiger Rumäne entlarvt und von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt international zur Festnahme ausgeschrieben. Der Beschuldigte wurde am 12. Februar 2021 in Rumänien festgenommen und am 3. März nach Österreich ausgeliefert. Gegenüber den Ermittlern des Landeskriminalamtes schwieg er jedoch eisern. Er sitzt in der Justizanstalt Wr. Neustadt in U-Haft.
Wie die Ermittlungen ergaben, verübte die Tätergruppe in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 2020 einen Einbruch in einen KFZ-Betrieb in Wien-Liesing. Nachdem mehrere Versuche den Tresor aufzubrechen misslangen, stahlen sie einen für eine Reparatur abgestellten Pkw. In der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober verübten dieselben Täter einen Einbruch in eine Autofirma im Gemeindegebiet von Teesdorf (Bezirk Baden). Abermals wurde ein zur Reparatur abgestellter Wagen gestohlen.
Dieses Fahrzeug verwendeten sie bei dem Einbruch als Rammbock und krachten damit durch die massive Türe in den Elektronikmarkt.
Weil das Fahrzeug danach kaputt war, ließen sie es am Straßenrand zurück und wechselten auf den zweiten gestohlenen Wagen. Die entwendeten Kennzeichen wurden ebenfalls vom ersten auf das zweite Fluchtfahrzeug ummontiert. Das zweite Fluchtfahrzeug konnte am 26. Oktober 2020 in Sooß bei Baden aufgefunden werden.