Projektgruppe kämpft mit Petition um Erhalt der Ybbstalbahn
Mit einer Unterschriftenaktion will eine Projektträger-Gesellschaft jetzt noch im letzten Moment einen Teil der Ybbstalbahn vor dem Umbau zum Radweg bewahren und ein Kombiprojekt Bahn/Rad initiieren. Die Gesellschaft „Ybbstal-Touristik & Mobilität“ will bis zum 2. September eine Petition an Landeshauptmann Erwin Pröll und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav schicken und um Unterstützung werben. Derzeit kursiert das Schreiben nur im Internet, „in den nächsten zwei Wochen werden wir die Petition in den Gemeinden auflegen“, kündigt Jürgen Krappen-Nienhaus, einer der Projektanten und Geschäftsführer der Gesellschaft an. Mit ihrem Plan, einen Ybbstalradweg die 60 Kilometer von Waidhofen bis Lunz durchzuziehen und auch die stillgelegte Schmalspurbahn wieder bis Hollenstein zu betreiben, kämpft die Gruppe um Unterstützung. Gleichzeitig werden maßgebliche Stellen mit dem Vorhaben konfrontiert.
Gemeinden
Dass sechs der sieben Ybbstalgemeinden im Radwegverband die Bikervariante ohne Bahn beschlossen und um Behördenprüfung angesucht haben, bremst die Gruppe nicht. „Man kann ja dort zu bauen beginnen, wo unsere Bahnpläne nicht betroffen sind“, sagt Krappen-Nienhaus. Derzeit sei man bemüht die Finanzierung des 14 Millionen-Projekts aufzustellen. Der Lunzer Bürgermeister und Sprecher der Radweggemeinden, Martin Ploderer, kennt die neue Petition noch nicht und will sie daher auch noch nicht kommentieren. Zum Konzept meint er: „Der Radweg ist auf Schiene.“
Distanziert betrachten auch die Ybbstaler Eisenbahnfreunde das neue Vorhaben. „Wir bieten als Ehrenamtliche an jederzeit losfahren zu können. Sinn macht die Aktivierung der Bahn nur, wenn bis Hollenstein auch öffentliche Züge fahren“, sagt Siegfried Nykodem vom Nostalgiebahnverein Club 598.