Platanen bedrohen Kirchenstatik und werden gefällt
Noch im Frühjahr wird sich das Bild des St. Valentiner Stadtzentrums im Bezirk Amstetten entscheidend verändern. Drei mächtige Platanen an der Nordseite der Stadtpfarrkirche sind Schuld, dass sich in der Außenmauer des mächtigen Gotteshauses gefährliche Risse gebildet haben. Sogar von Einsturzgefahr war schon die Rede. Nach statischen Prüfungen und längerem Hin und Her "bleibt wohl nichts anderes übrig als die Bäume zu fällen", erklärt Stadtpfarrer Johann Zarl.
Die auf das Jahr 1522 zurückgehende Kirche des Hl. Valentin ist ob ihrer nicht ausreichend tiefen Grundfeste schon länger ein Sorgenkind. Schon bei der letzten Renovierung im Jahr 1999 mussten Risse in den Mauern gekittet werden. Damals installierte Spione im Ziegelwerk zeigten im Vorjahr erneut Besorgnis erregende Bewegung in den Außenmauern. Auf denen ruht ein fulminantes neugotisches Kreuzrippengewölbe.
"Die Untersuchungen zeigten, dass die flachen Baumwurzeln unter der Grundmauer Feuchtigkeit entziehen", schildert Dechant Zarl. Wegen der sensiblen Statik der Kirche dürfen beim Roden der Platanen auch die Wurzelstocke nicht ausgebaggert werden. Zarl: "Nur keine Erschütterungen, die Wurzeln sollen so gut es geht ausgebohrt werden".
Stadtbild
Die anstehende Änderung des gewohnten Ensembles im Stadtherzen machte Bürgermeisterin Kerstin Suchan-mayr bei der montägigen Gemeinderatssitzung zum Thema. Weil die Bäume auf Kirchengrund stehen und keine Gemeindegesetze wirksam sind, bleibt die Entscheidung bei der Pfarrgemeinde. "Niemand wünscht sich, dass die Bäume wegkommen. Aber sollte jetzt nicht reagiert werden, wird man wohl in 10 bis 15 Jahren größere Probleme haben", sagt die Stadtchefin. Im Gemeinderat wurde auch thematisiert, dass in anderen Stadtteilen noch Dutzende Bäume gefällt oder versetzt werden müssen, weil ihre Wurzeln Gasleitungen bedrohen.
Der Pfarre sichert Suchan-Mayr partnerschaftliche Hilfe bei den Aufgaben zu.