Chronik/Niederösterreich

Pizzeria-Mord: Für den Täter war es eine Ehrensache

Nach dem Mord an einem 33-Jährigen in einer Pizzeria in Pitten (Bezirk Neunkirchen) hat der Tatverdächtige sein Schweigen gebrochen. Wie sein Anwalt, der Wiener Strafverteidiger Nikolaus Rast gegenüber dem KURIER bestätigt, hat Gökhan Y. nach monatelangen Enttäuschungen und Erniedrigungen die Nerven verloren und 13-mal zugestochen.

"Bei Täter und Opfer handelt es sich um längste Zeit beste Freunde. Sie waren wie Brüder, die Familien sind verschwägert und die Kinder gehen gemeinsam in die Schule", erklärt Rast das Naheverhältnis von Gökhan Y. und Hasan Ö. Die beiden Türken hatten vor Jahren gemeinsam für eine Supermarktkette gearbeitet und den Plan gefasst, sich mit einer Pizzeria selbstständig zu machen."

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Mit der Zeit soll Gökhan Y. auf immer mehr kleine Betrügereien seines angeblichen besten Freundes gekommen sein, erklärt Rast. Der Mordverdächtige behauptet, dass Hasan Ö. Einnahmen aus der Pizzeria veruntreute, sich mit gefälschten Unterlagen ein Auto zulegte und für Frauengeschichten die Familie hinterging.

Durch falsche Behauptungen habe das Opfer schließlich einen Keil in die Familie des Täters treiben wollen, behauptet der in Untersuchungshaft sitzende 31-Jährige. Als ihm bei einer Autofahrt ein Freund bestätigte, dass Hasan Ö. intrigiere, habe Gökhan Y. rot gesehen.

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Am 20. Jänner sei die Lage in der Pizzeria in Pitten eskaliert. Im Zuge eines Streits hatte sich Gökhan Y. ein 20 Zentimeter langes Küchenmesser geschnappt und laut Obduktionsbericht 13-mal auf seinen ehemals besten Freund eingestochen. "Er hat es einfach nicht mehr ausgehalten betrogen, belogen und bestohlen zu werden und hat die Nerven verloren. Für ihn war es eine Ehrensache", erklärt Rast.

Der 31-Jährige wurde an Ort und Stelle von der Polizei festgenommen. Zuvor hatte er noch ein Foto des getöteten Hasan Ö. auf seinem WhatsApp-Status online gestellt. Die Tat hatte er außerdem mit einer WhatsApp-Sprachnachricht angekündigt. Laut Rast wird sich sein Mandant schuldig bekennen. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat mehrere Gutachten in Auftrag gegeben. Unter anderem soll geklärt werden, ob der Verdächtige zum Tatzeitpunkt alkoholisiert war oder unter Drogen stand.