Chronik/Niederösterreich

Pilotprojekt: Tagesheim für den Opa

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Betreubarer Wohnraum für die ältere Generation gehört in den meisten Gemeinden zum Standard.

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Mit einem Seniorentageszentrum für Tagesgäste, die auch professionelle Pflege brauchen, betritt man in der Gemeinde St. Georgen (Bez. Amstetten) aber Neuland.

Im Erdgeschoß des neuen Generationenhauses in der Marktstraße ist das künftige Tageszentrum für den Start am 3. September bereit. Und auch die erst in den letzten Wochen in den nebenliegenden Seniorenwohnungen eingezogenen Nachbarn haben die großen hellen Räume bereits neugierig bekundet. Sie sollen künftig im Zentrum so gut es geht mitbetreut werden und hier auch Anschluss und Abwechslung finden.

15 bis 20 Plätze werde man ab Herbst drei Mal in der Woche (Montag, Mittwoch und Freitag, 8 bis 17 Uhr) anbieten, sagt Zentrumschefin und Pflegeleiterin Karin Ebner. Ziel ist es vor allem pflegende Angehörige von nicht mehr allzu mobilen Senioren tageweise zu entlasten. „Es gibt laufend Anfragen, wann wir starten“, erzählt Ebner. Auf manchen Personen, die Pflegefälle oder demente Menschen daheim betreuen, laste ein unheimlicher Druck.

Regionalprojekt

Den ohnehin überfüllten Pflegeheimen wird das Zentrum keine Konkurrenz sein. „Unser Angebot richtet sich an die gesamte Region. Es geht darum die Lebensqualität der älteren Bevölkerung hier bei uns hoch zu halten“, schildert St. Georgens Bürgermeisterin Lotte Kashofer. Sie ist zugleich auch die Obfrau des neuen Vereines „Seniorentageszentrum“. Der Verein wird das Projekt führen und neben der Diplompflegerin Ebner noch zwei Fachkräfte anstellen. Die Gemeinde hat in das Seniorenprojekt 355.000 Euro investiert.

Während von den 15 Wohnungen (acht davon seniorengerecht) im Generationenhaus nur mehr zwei zu haben sind, muss sich das Alten-Tagescenter erst behaupten.

Auch vom Land NÖ, das das Vorhaben voll unterstützt, wird das Pilotprojekt genau beobachtet. Die behördliche Pflegeaufsicht und Bewohnervertretung wird auch hier aktiv. Im Gegenzug bekommt das Zentrum den amtlichen Tagessatz pro Kunden (derzeit knapp über 50 €). Die Kosten für den Tagesgast richten sich nach dessen Pflegestufe und Einkommen. Ein Senior mit 750 Euro Pension in der Pflegestufe I müsste demnach 16,50 Euro für einen Tagesaufenthalt berappen.

Weil großzügige Gönner, wie die Umdasch-Group hinter dem Sozialprojekt stehen, steht die Finanzierung für die ersten drei Jahre auf festen Beinen.