Chronik/Niederösterreich

Parken wird billiger - und kompliziert

Wer in Tulln arbeitet, kann sein Auto ab November zum Aktionspreis von zehn Euro pro Monat in den beiden Parkdecks der Stadt abstellen. Dieses Angebot ist nicht an einen Wohnsitz in der Bezirksstadt gebunden, gilt also auch für Bürger anderer Gemeinden, sofern sie einen Arbeitsplatz in Tulln haben.

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Das Paket wurde vergangene Woche unter dem Titel "Arbeitnehmer-Parkplätze" mit großer Mehrheit im Gemeinderat beschlossen. In der Praxis erweist sich das Arbeitnehmer-Parken in den Parkdecks Frauentorgasse und Albrechtsgasse allerdings als recht kompliziert für die Nutzer. Für die Stadtgemeinde ist das Angebot mit erheblichen Kosten verbunden.

Der Teufel steckt, wie so oft, im Detail: Das Zehn-Euro-Angebot gilt nur für die (schlecht ausgelasteten) nicht überdachten Obergeschoße der Parkhäuser. Die Parkzeiten sind begrenzt: Werktags von 6 bis 19.30 Uhr (samstags bis 17 Uhr).

Um zu kontrollieren, ob die Lenker ihre Autos nicht doch in den (beliebteren) gedeckten Etagen parken, wird um 13.500 Euro plus Umsatzsteuer ein Video-System mit Kennzeichen-Erkennung montiert.

Shuttle-Bus

Sind die Parkdeck-Obergeschoße voll, sollen die Arbeitnehmer-Parker auf den kostenlosen Aubad-Parkplatz am Stadtrand ausweichen. Hin und zurück bringt sie ein Shuttle-Dienst, der die Nutzer zehn Euro pro Monat, die Stadtgemeinde aber jährlich bis zu 39.500 Euro plus Steuer kostet.

Kritik an dem neuen Angebot kommt von den Grünen. Deren Stadträtin Liane Marecsek forderte, dass die 10-Euro-Monatskarten für alle Geschoße der Parkdecks gelten und nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Anrainer erhältlich sind. Mit diesem Anliegen blitzten die Grünen allerdings bei allen anderen Parteien ab.

Das Parkdeck Albrechtsgasse wird übrigens nicht nur billiger, dieser Tage wurde es auch schöner: Auf Initiative von Stadtrat Ludwig Buchinger haben Aktivisten der Liste TOP das Parkdeck mit seinen 7000 Wänden vergangenes Wochenende neu ausgemalt.