Chronik/Niederösterreich

Omas Geschichte als Buch: „Der Gummibärlibaum“

Immer wieder haben Ilse Gritschs Enkelkinder Geschichten von ihrer Großmutter gefordert. Aber nicht ganz einfach aus einem Buch heraus vorgelesen, sondern selbst erfundene Erzählungen. „Die Stichworte für die Geschichten haben die Kinder selbst geliefert, ich habe den Rahmen dazu gebaut“, erklärt Ilse Gritsch aus Nappersdorf-Kammersdorf (Bezirk Hollabrunn).

Auf diese Art und Weise hätten sie gemeinsam die Figur des aufgeweckten Buben „Bogo“ entworfen, der zahlreiche Abenteuer erlebt. Im ersten Lockdown 2020 hat Ilse Gritsch sich schließlich dazu entschiednen, die erste „Bogo“-Geschichte „Der Gummibärlibaum. Bogo und die Diebe“ aufzuschreiben. Dabei gehe es um eine Illusion, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. Das magische Wunder, das „Bogo“ sieht, schützt er vor der Öffentlichkeit. Am Ende muss die Polizei aufgrund von frechen Dieben dennoch eingeschaltet werden.

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In der Geschichte soll aufgezeigt werden, dass „Erwachsene oft in eine Schiene eingefahren sind. Sie glauben nur das, was sie sehen. Da können sie noch einiges von den Kindern lernen, die die Welt viel tiefgründiger wahrnehmen“, erklärt die Autorin. Illustriert wurde das Buch ebenfalls von Ilse Gritschs Familienmitgliedern. „Während des Lockdowns haben mir meine Enkel zur Geschichte passende Zeichnungen gemailt“. Die restlichen Bilder für das Buch habe dann noch die Schwägerin angefertigt.

Szenische Aufführung

Erschienen ist das Buch schließlich im Mai 2021. Danach hätten im Sommer die ersten Buchpräsentationen stattgefunden, so die Autorin. Gemeinsam mit dem „Weinviertler Pimperle-Theater“, das ein Stück aus ihrem Buch szenisch aufführte, hat sie ihr Buch an unterschiedlichen Orten vorgestellt. „Danach gab es für die Kinder natürlich Gummibärli“. Aber auch auf der diesjährigen Buchmesse „Buch Wien“ lag das Werk als Neuerscheinung auf. Geeignet sei das Buch eigentlich für jedes Kind ab drei Jahren, sagt die Autorin. Ob zum Vorlesen oder für Leseeinsteiger. Außerdem sei das Buch ideal für Mädchen und Buben. Zwar gäbe es eine männliche Hauptfigur, die habe aber eine Schwester namens „Stella“.

Mit dem Weinviertel habe das Buch allerdings nicht allzu viel zu tun. Dass Ilse Gritsch selbst leidenschaftliche Kellergassenführerin ist und „eine tiefe Verbundenheit zum Weinviertel verspürt“, sei dennoch nicht im Buch zu spüren. Ihr sei es dabei rein um die Fantasie der Kinder gegangen.

Texten im Lockdown

Geschichten über „Bogo“ hätten die Autorin und ihre Enkelkinder mittlerweile zuhauf erfunden. Ob es aber auch eine schriftliche Fortsetzung des Buches geben werde, sei noch nicht entschieden. „Ich hoffe, dass es nicht wieder einen Lockdown braucht, damit ich eine Geschichte schreibe“, so Gritsch.