Öffi-Ausbau im nö. Zentralraum nur teils auf Schiene
Von Sophie Seeböck
Fünf Wochen lang stehen die Züge zwischen Langenlois (Bezirk Krems-Land) und Horn nun still. Um laut ÖBB Vorarbeiten für ein neues Stellwerk, bzw. Gleis- und Bahnsteigerneuerung, sowie Arbeiten an Kabeln, Entwässerungsanlagen und zur Streckensanierung durchzuführen, ist dieser Abschnitt der Kamptalbahn seit Anfang August gesperrt.
Zwar wird dieser Bauabschnitt bis 4. September fertigstellt sein, es ist aber erst der Anfang umfangreicher Modernisierungsarbeiten, die in den kommenden Jahren auf der gesamten Strecke durchgeführt werden sollen.
Elektrifizierung wird mitgedacht
Mit diesem Projekt im Waldviertel werde auch bereits die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Krems und St. Pölten mitgedacht, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrats Ludwig Schleritzko (ÖVP).
Ein genauer Zeithorizont für diese Modernisierungsmaßnahmen kann aber nicht genannt werden – laut dem Rahmenplan der ÖBB sind bis 2026 keine Arbeiten angedacht. Damit heißt es für die St. Pöltner Stadtregierung weiterhin warten, auf einen Öffi-Ausbau im Zentralraum, wie bereits im Vorjahr kritisiert wurde. Erst im Februar beschloss der Gemeinderat dazu eine Resolution.
Dabei wurde Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) aufgefordert, auch den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke St. Pölten-Herzogenburg voranzutreiben. Ein Projekt, das bisher laut dem Land auch nicht geplant ist: „Ein Ausbau auf zwei Gleise ist nur auf sehr stark frequentierten Strecken wie etwa der West-Strecke notwendig. Was es aber braucht, sind genügend Kreuzungsstationen“, so Referentin Stefanie Hobiger.
Schneller und Leiser
Zumindest ein teilweiser Ausbau auf zwei Gleise ist nun aber im Rahmen der Modernisierung der Traisentalbahn vorgesehen, betont das Land NÖ.
Dafür entsteht auf der Bahnstrecke, die die Landeshauptstadt mit Lilienfeld und Hainfeld verbindet, eine neue Kreuzungsstation bei Bernreit (Gemeindegebiet Rohrbach an der Gölsen).
100 Mio. Euro
Bis 2026 wird die gesamte Strecke elektrifiziert. „Das tut der Umwelt gut und macht auch weniger Lärm“, so Hobiger. Mit den neuen Fahrzeugen ist auch ein höheres Tempo möglich. Durch eine Takterhöhung auf beiden Ästen kann die Traisentalbahn dann zwischen St. Pölten und Traisen auch im Halbstundentakt geführt werden. 100 Millionen Euro investiert das Land dafür.