Chronik/Niederösterreich

ÖBB-Grundreserven ermöglichen neue Stadtteile

Die Neue Bahn macht die ÖBB zum Besitzer der größten Immobilienreserven in Amstetten. Im Rahmen des internationalen städtebaulichen ArchitektenwettbewerbesEuropan 12“ wurde die optimale Nutzung von 100.000 freien Quadratmeter ausgearbeitet. Das Siegerprojekt, das in Paris unter 18 Vorschlägen ausgewählt wurde, lässt in Amstetten in den nächsten Jahren ganze Stadtteile neu aus dem Boden wachsen und beschert der Stadt ein völlig neues Gesicht.

Weil im modernen Bahnbetrieb keine weitflächigen Frachtenumschlagplätze, Remisen für Lokomotiven oder Werkstätten mehr gebraucht werden, sitzt die ÖBB auf einem Immobilienschatz. Nach dem fertigen Umbau des Bahnhofes im Jahr 2016 werden wieder Bagger auffahren, um erste Projekte im Osten der Stadt zu verwirklichen, kündigt ÖBB-Projektleiter Günter Sterlike an. Auch Zugang und Zufahrt zum Bahnhof selbst sollen noch verbessert werden.

Partnerschaftlich habe man sich mit der Gemeinde mit 50 anderen europäischen Städten beim Europian-Wettbewerb beworben. Der Spanier Ramon Bernabe Simo und der Slowake Tomas Labanc orteten von ihrem Büro in Shanghai aus zukunftsträchtige Ressourcen in der Kleinstadt Amstetten. Mit ihrem Projekt „Open“ lieferten sie einen genialen Plan, wie die insgesamt vier innerstädtischen Flächen genutzt werden könnten, so die Experten.

Für Bürgermeisterin Ursula Puchebner, die gestern mit den Siegern eine Projektausstellung im Rathaus eröffnete, ergeben sich nicht nur Chancen das Erscheinungsbild der Stadt zu verbessern. Die östliche Einfahrt in die City empfindet auch die Stadtchefin als nicht sehr einladend. Wie die Architekten und die ÖBB-Planer sieht auch Puchebner ein großes Entwicklungspotenzial auf der Achse zwischen Wien und Linz.

Projekte

Östlich und südlich vom neuen Bahnhof sollen gemischte Strukturen für Dienstleister, Büros, aber auch ein Hotel sowie ein Komplex zum Thema Gesundheit entstehen. Fast in allen Lagen werden trotz der Nähe zur Westbahn auch Wohnungen entstehen. Im Bereich Roseggerstraße, wo die ÖBB mächtige veralterte Zinshäuser mit 50 Wohnungen und eine Kleingartensiedlung betreibt, will man ein modernes Wohnprojekt aufziehen. Hoffnungen setzen die Planer in örtliche Industriebetriebe. Gemeinsam mit ihnen ist angedacht auf einem der Areale ab 2018 einen Campus für Forschung, Entwicklung und Weiterbildung zu installieren.