Chronik/Niederösterreich

Notfall-Sanitäter in FH ausgebildet

Aus dem Großkundenbetreuer wurde ein "Key-Account-Manager". Ein Geschäftsführer heißt "Chief Executive Officer". Bürogehilfen nennen sich heute "Junior Clerk". In der Wirtschaft haben sich neudeutsche Berufsbezeichnungen längst durchgesetzt. Jetzt ist es bei Krankenschwestern, Pflegern und Sanitätern soweit: Aus ihnen wird der "Bachelor of Science in Health Studies". Dahinter verbirgt sich allerdings weit mehr als eine behübschte Job-Bezeichnung für mehr als 22.000 Pflegekräfte in Niederösterreich.

Österreichs Gesundheitslandesräte haben sich im Vorjahr darauf verständigt, die Pflege-Ausbildung auf neue Beine zu stellen. Zentrale Idee war, daraus ein Fachhochschulstudium zu machen. Noch fehlen allerdings bundesgesetzliche Regelungen. "Wenn wir darauf warten, warten wir vielleicht bis zum Sankt Nimmerleinstag", meint der Vorsitzende des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, Wolfgang Sobotka. Daher habe Niederösterreich "Fakten geschaffen": In den FHs Wiener Neustadt und Krems kann "Gesundheits- und Krankenpflege" bereits studiert werden. Etwas mehr als 100 Plätze gibt es dort für Studierende. Ab kommendem Herbst kommen 74 Studienplätze an der FH St. Pölten dazu. Besonderes Schmankerl: Im Rahmen der Ausbildung (samt Berufspraktikum) wird – österreichweit einmalig – die Schulung zum Notfallsanitäter auf akademischem Niveau angeboten. Für Sobotka ein Etappensieg: Er fordert seit langem ein "Paramedic"-Master-Studium, also die akademische Ausbildung zum Sanitäter mit ärztlichen Kompetenzen. Auch in dieser Frage ist der Bund nach wie vor zu keinem Entschluss gekommen.www.fhstp.ac.at/bkp