Chronik/Niederösterreich

Niederösterreich: „Wissenschaft im Land noch spürbarer machen“

Politik. Mit insgesamt 55 Millionen Euro will das Land Niederösterreich bis 2027 die Forschung und Wissenschaft im Land fördern. Mit einem einstimmigen Beschluss der Landesregierung wurde diese Summe in der neuen Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) beschlossen.

Gerade in aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es wichtig auf die Forschung als Basis für Zukunftsarbeitsplätze zu setzen, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), bei der Präsentation der siebenjährigen Förderperiode. Von 2013 bis heuer wurden vom Land jährlich fünf bis sieben Millionen Euro in dieses Segment investiert. „Wir waren vor einigen Jahren noch ein weißer Fleck und sind nun als Wissenschaftsstandort respektiert“, so Mikl-Leitner. Vision sei, die blau-gelbe Wissenschaft und Forschung sowohl international als auch in den Regionen noch spürbarer zu machen.

Die FTI-Fördermittel sollen eine Investition von 500 Millionen Euro auslösen und Jobs schaffen. Die derzeit in NÖ in der Wissenschaft tätigen 7.000 Beschäftigten gelte es weiter aufzustocken. Schwerpunkte der FTI-Strategie sind vier Themenblöcke: Gesundheit und Ernährung, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Digitalisierung und intelligente Produkte, sowie Gesellschaft und Kultur. Fördermaßnahmen gibt es in sechs Bereichen: Dazu zählen die FTI-Partnerschaften, Stiftungsprofessuren, Förderung der Infrastruktur, Nachwuchsförderung durch Unterstützung von wissenschaftlichen Arbeiten, sowie FTI-Projekte und FTI-Citizen-Science-Projekte. Im Land gebe es zahlreiche Vereine, die wissenschaftliches Datenmaterial besitzen, sie sollen mit den Forschern in einen Dialog kommen, kündigte Mikl-Leitner an.

Landesvize Franz Schnabl (SPÖ) lobte das Erreichte, verwies aber darauf, dass andere Bundesländer mit einer höheren Industrierate bei der Forschungsquote noch deutlich vor NÖ liegen. Wegen des durch die Corona-Krise bedrohlichen Mitarbeiter-Abbaus in Industriebetrieben sei die FTI-Initiative für den Wirtschaftsstandort NÖ sehr wichtig. Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) sah die Notwendigkeit, dass die Forschung in NÖ so aufgestellt sein soll, dass sie rasch auf aktuelle Themen, wie die Zuckerrübenproblematik, reagieren können soll.