Der beste Tischler des Landes kommt aus dem Weinviertel
Von Clemens Miloczki
Tischler-Staatsmeister, diesen Titel darf sich Udo Gnadenberger aus der Marktgemeinde Ziersdorf tragen, seitdem er bei den AustrianSkills 2023 in Salzburg Gold holte. Die österreichweiten Meisterschaften für junge Fachkräfte gelten als Qualifikation für internationalen (WorldSkills) und europaweiten (EuroSkills) Berufswettbewerbe.
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Der Landesinnungsmeister der niederösterreichischen Tischler, Stefan Zamecnik, bezeichnete den Sieg von Gnadenberger als „großartigen Erfolg, der einmal mehr das hohe Können und Wissen unserer jungen Fachkräfte zeigt“.
Er lobte auch die gesamte Leistung der niederösterreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer – man holte dreimal Gold, viermal Silber und siebenmal Bronze: „Ich gratuliere zu dieser hervorragenden Leistung, hinter der jede Menge Fleiß, Lernen und Arbeit steckt.“ Zudem dankte er den Ausbildungsbetrieben und ihren Mitarbeitenden, „denn sie haben mit ihrer Top-Ausbildung und ihrer Unterstützung den Grundstein für solche Leistungen gelegt.“
Traumberuf
Gnadenberger war bereits bei den WorldSkills im Vorjahr in Basel in der Schweiz am Start und belegte dort den elften Rang. Tischler ist für den jungen Mann aus dem Bezirk Hollabrunn sein absoluter Traumjob. „Ich hatte eigentlich nie einen anderen Berufswunsch. Schon als kleines Kind wollte ich Tischler werden“, meint er.
Gnadenberger kam mit dem Beruf schon sehr früh in Verbindung. „Ich bin meinem Vater – er hat auch Tischler gelernt – als Kind schon gerne zur Hand gegangen, wenn er in der Werkstatt gearbeitet hat. Der Werkstoff, der Geruch, das hat mir getaugt. Das Handwerk wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt“, erzählt er. Deshalb hat er nach dem Besuch der Landwirtschaftlichen Fachschule eine Lehre zum Tischlereitechniker/Produktion bei der Tischlerei Grünzweig begonnen.
„Ich mag die Vielseitigkeit meines Berufes. Beim Arbeiten mit Holz lässt sich gut verfolgen, wie das Endprodukt Gestalt annimmt. Man sieht am Ende des Tages, was man mit seinen Händen geschaffen hat“, versucht Gnadenberger seine Leidenschaft für seinen Beruf zu beschreiben. Er ist mittlerweile ausgelernt und weiterhin im selben Betrieb tätig.