Chronik/Niederösterreich

Neue Mobbing-Vorwürfe

Neuerliche Mobbing-Vorwürfe in Waidhofen an der Thaya: Eine weitere Gemeindebedienstete soll im Stadtamt zwangsversetzt und unter Druck gesetzt worden sein. Die Gewerkschaft vermutet, dass die Mitarbeiterin schlecht behandelt werde, weil sie im Frühjahr einen offenen Brief, der die gekündigte Personalvertreterin Monika Steiner belasten sollte, als einzige nicht unterschrieben habe. Die Stadtchefs weisen die heftige Kritik zurück.

Seit die langjährige Gemeindemitarbeiterin und Gewerkschafterin Monika Steiner im Frühjahr gekündigt wurde, rumort es im Rathaus. Wie berichtet, hat Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl ihre Kündigung – nach 22 Dienstjahren – durchgeboxt, weil er überzeugt ist, dass sie mangelhaft gearbeitet habe. Steiner hat dagegen Klage eingereicht.

Unterdessen tauchen neue Mobbing-Vorwürfe auf. Die Amtsmitarbeiterin Lisa-Maria Neubauer soll zwangsversetzt werden sein. „Sie wird gemobbt. Neubauer muss die Arbeit einer Kollegin, die 40 Stunden beschäftigt und krank ist, mitmachen“, erklärt Steiner, die in Vertretung spricht. Steiner und Gewerkschafter Thomas Bauer sind überzeugt, dass die neuerlichen Vorfälle mit dem offenen Brief im Frühjahr zu tun haben. „Neubauer war die einzige Bedienstete, die nicht gegen Steiner unterschrieben hat“, schildert Bauer, der die Führungsqualität des Stadtamtsdirektors inzwischen in Frage stellt.

Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl weist die Vorwürfe zurück. „Wenn eine Mitarbeiterin das Arbeitspensum nicht schafft, aber eine andere sich diese Arbeit zutraut, dann ist beiden Kolleginnen geholfen.“ Er gibt allerdings zu, dass Neubauers Wechsel nicht freiwillig war. Er steht dennoch zu der Entscheidung. „Das ist eine ganz normale, innerbetriebliche Personalrochade“, betont der Bürgermeister.

Auch Stadtamtsdirektor Polt wehrt sich: „Neubauer hatte sich zuerst positiv geäußert.“ Polt sei bemüht, optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.