Nervenprobe für Tausende Autofahrer, Donaubrücke und Straßen gesperrt
Im Sommer werden die Autofahrer auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Wer mit dem Auto durch die Region fährt, muss sich genau überlegen, welche Verkehrsroute er wählt, weil vielerorts nicht wenige Straßenbaustellen für Behinderungen und Umleitungen sorgen.
„Diese Arbeiten müssen aber jetzt erledigt werden, weil im Sommer weniger Linienbusse unterwegs sind als während der Schulzeit“, sagt Gerhard Bock von der Straßenbauabteilung 8 in Waidhofen an der Thaya. Ein Hotspot ist ab Montag die maximal einmonatige Totalsperre der Donaubrücke Mautern-Stein.
Während der Bauarbeiten bis Mitte August wird der gesamte Verkehr über die B 37 Donaubrücke umgeleitet.
In ihrer langen Geschichte hat die Donaubrücke Mautern schon einiges ausgehalten. Die seit 1463 dokumentierte Brücke war ursprünglich aus Holz. In dieser Zeit ist sie vier Mal abgebrannt. Aber auch die im Jahr 1895 fertig gestellte Stahlkonstruktion hatte nicht durchgehend Bestand: Sie wurde zum Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise gesprengt.
Statt Feuer und Sprengstoff belasten derzeit unzählige Autoreifen und unerwünschte Feuchtigkeit die Fahrbahn der Brücke. Die Konstruktion lässt keine ausreichende Entwässerung zu. Deshalb muss die gesamte Fahrbahnschicht abgetragen werden, damit man neue Drainagestreifen einziehen kann. Spätestens am 14. August sollen die Bauarbeiten, die rund 50.000 Euro kosten, enden.
Sanierungsstress
Mehr Zeit müssen Autofahrer auch im oberen Waldviertel einplanen. Noch bis 17. Juli ist auf der L68 die Ortsdurchfahrt Kirchberg am Walde, Bezirk Gmünd, komplett gesperrt. Fahrzeuge werden über Vitis umgeleitet.Eine dreiwöchige Totalsperre wird ab Montag auch auf der B 30 zwischen Landegg und Eugenia nahe Schrems, Bezirk Gmünd, eingerichtet. Knapp vor Dobersberg, Bezirk Waidhofen an der Thaya, ist die B 36 bis Ende August wegen Bauarbeiten gesperrt. Lkw werden großräumig umgeleitet.Länger wird die Sperre der Ortsdurchfahrt Gradnitz, Bezirk Zwettl, dauern. Die L8235 soll bis 27. September erneuert werden. Örtlich umgeleitet werden die Autos auch auf der B 36 zwischen Brunnenstraße und der Waldrapp-Statue in Waidhofen an der Thaya. Ab 22. Juli soll die Strecke befahrbar sein.
Der von Bürgern der Gemeinden Ennsdorf und St. Pantaleon im westlichen Bezirk Amstetten angekündigten Blockade der Donaubrücke bei Mauthausen wird die Behörde nichts in den Weg legen. Das wurde in einer Verhandlung der betroffenen Bezirke aus Nieder- und Oberösterreich fixiert.
Kommenden Mittwoch wird die B 123 vor der Mauthausner Brücke in der Zeit von 8.45 Uhr bis 12.15 Uhr gesperrt werden. Wie berichtet, wollen die Anrainer der B 123 aus den Orten Pyburg und Windpassing gegen die ewige Verzögerung des Baus der Umfahrungsstraße protestieren.
Per Verordnung verständigt die Bezirkshauptmannschaft Amstetten nun die maßgeblichen Institutionen, wie die Gemeinden, Straßenmeistereien, die Busunternehmen oder die ASFiNAG. Weil die Blockade unmittelbar bei der Brücke stattfinden soll, gibt es keine kleinräumige Umleitung. Bei den zwei Kreisverkehrkreuzungen mit der B 1 werden die Sperrgitter montiert. Es bleiben nur die Donaubrücken bei Grein und Linz zur Führung der Ausweichrouten übrig. Der regionale Schwerverkehr, etwa Beton- oder Paketlieferanten, die aus dem St. Valentiner Raum ins Mühlviertel müssen, werden die Blockadezeit aussitzen, hofft die Polizei. Ansonsten setzen Behörde und Polizei auf Infos der Verkehrsteilnehmer, um den Kollaps zu verhindern. Die Blockade selbst falle unter das Versammlungsrecht, ein Verbot sei nicht im Raum gestanden, sagt Amstettens BH-Vize Günter Stöger.