Chronik/Niederösterreich

Polizei schützt Kirchen, fahndet nach Täter

Auch am Stephanitag waren in Amstetten Polizeistreifen während der Festtagsmessen vor den Kirchen im Stadtgebiet postiert. Ein untrügliches Zeichen, dass die Exekutive jenen Brandstifter, der am Sonntag in drei Kirchen Feuer gelegt hat, noch nicht geschnappt hat.

Auch jener junge Mann, der zur Tatzeit vor zwei Schauplätzen gesehen wurde, konnte trotz eines Phantombildes nicht gefunden werden. Wie berichtet, wurde für die Ergreifung des Täters eine Prämie von 5000 Euro ausgelobt.

Seit dem Heiligen Abend überwacht die Polizei die drei betroffenen Kirchen. „Bisher ist nichts vorgefallen, ich glaube auch, dass nichts passieren wird“, sagt Johann Hellinger von der Amstettener Stadtpolizei. Sogar Polizisten in Zivil haben sich unter die Besucher der Messen gemischt, erzählt Hellinger.

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Auf das Kirchenvolk wirkt die Präsenz beruhigend. „Ich glaube nicht, dass die Polizei nötig ist. Aber es gibt doch Sicherheit“, sagte eine Passantin, die verspätet in die 8.30-Uhr-Messe eilte.

In der Stadtpfarrkirche bemühte sich Pfarrer Peter Bösendorfer, ein so friedlichen Weihnachtsfest wie möglich zu gestalten. Auch ein Brandstifter könne nicht der Pfarre den Weihnachtsfrieden nehmen, sagte Bösendorfer bei der Mette am Heiligen Abend.

Im benachbarten Kloster der Franziskaner-Schulschwestern verlief der Heilige Abend anders. Aus der durch den Brand beschädigten historischen Klosterkirche wurden verkohlte Einrichtungsgegenstände und Sitzbänke ausgeräumt.

Brandgeruch statt Weihrauch und der Lärm des Räumungstrupps statt festlicher Weihnachtsliedern waren in der idyllischen Kirche zu hören. Die Messen des Ordens wurden in die Stadtpfarrkirche verlegt. Generaloberin Franziska Bruckner rechnet mit einer halbjährigen Sperre des Gotteshauses.