Laufendes Engagement
Von Markus Foschum
Michael Dorfstätter lässt sich in keine Schublade stecken, doch was er auch tut, er macht es äußerst engagiert. Hauptberuflich ist er Lehrer an der Mittelschule Guntramsdorf (Bezirk Mödling), „nebenbei“ ist er 227 Marathons gelaufen, was er oft mit einem karitativen Zweck verbindet. Den Titel „Laufender Botschafter des Österreichischen Jugendrotkreuz“ trägt er stolz und vor Kurzem wurde er in seiner Funktion als Bezirksstellenleiter des Mödlinger Roten Kreuz bestätigt.
Dabei kam Dorfstätter nur zufällig zum Rettungsdienst. „1991 war der damalige Bezirksstellenleiter des Jugendrotkreuzes verstorben. Der Bezirksschulinspektor hat mir erklärt: ,Du übernimmst das‘. Ich wusste anfangs nicht wieso und was das ist, aber so kam ich zum Roten Kreuz“, erzählt er. Aus der Zufallsbekanntschaft wurde eine große Liebe. „Die Ausbildung zum Rettungssanitäter habe ich erst 2012 gemacht, 2016 wurde ich gefragt, ob ich Bezirksstellenleiter-Stellvertreter werden will.“ Nach internen Querelen wurde Dorfstätter noch 2016 sogar Leiter. In dieser Funktion wurde er nun bei der Wahl mit 68,5 Prozent bestätigt.
Dorfstätter freut sich über das eindeutige Ergebnis und möchte beim Roten Kreuz den „Gesundheits- und sozialen Dienst ausbauen. Wir müssen noch stärker bei den Menschen sein ohne die gewohnte Qualität bei Rettungs- und Krankentransporten zu mindern“. Dass er gleichzeitig Bezirksleiter des Mödlinger Jugendrotkreuz ist, sieht er als eine sinnvolle Doppelfunktion.
Laufender Botschafter
Dorfstätter ist aber auch Sportler. Dabei war auch dieser Lebensweg lange alles andere als klar. „Ich war richtig dick, hatte Probleme, mir die Schnürsenkel zuzubinden. Dann habe ich in einem Jahr mehr als 20 Kilo abgenommen und um wieder mehr essen zu können habe ich mit dem Sport begonnen“, erzählt er. Das Laufen ließ ihn seit 1995 nicht mehr los. 227 Marathons hat Dorfstätter bis heute absolviert. Dabei ging es ihm nie nur ums Laufen, sondern er nutzte de Events rund um die Erde, um Spenden zu sammeln. Seit 18 Jahren ist der 57-Jährige auch Mitorganisator des Österreichischen Friedenslaufes rund um das Wiener Rathaus. Im Zuge dessen wurde er auch zum laufenden Botschafter des Jugendrotkreuzes ernannt. Außerdem hat der Mödlinger bereits Hunderte gebrauchte Laufschuhe gesammelt und sie mithilfe verschiedener Speditions- und Flugunternehmen zu Sportlern nach Afrika transportiert.
Das nächste Projekt ist ein Lauf von Lustenau in den Schweizer Kurort Heiden. Doch es wäre nicht Michael Dorfstätter, ginge es nur um den sportlichen Anreiz: „In Heiden ist Henri Dunant, der Gründer des Rotes Kreuzes begraben“. Die Friedensidee soll mit diesem Friedenslauf in Bewegung gehalten werden.