Lastkrafttheater: Die Pawlatschenbühne im Lkw
Von Lisa Rieger
Einst zogen Komödianten mit ihrem Planwagen von Stadt zu Stadt. David Czifre und Max Mayerhofer stellten sich vor sechs Jahren dann die Frage: „Wie können diese alten Pawlatschentheater in das 21. Jahrhundert übertragen werden?“ Die Lösung war ein Lkw. Die Plane ist der Vorhang, die Ladefläche die Bühne und die Intendanten sind zugleich Schauspieler und Bühnenarbeiter.
„Wir wollen zeigen, dass der Lkw nicht nur Güter zu den Menschen bringt, sondern auch Kultur. Das Fahrzeug wird zum kulturellen Nahversorger“, erklärt Czifre den Hintergedanken. Außerdem sei es -sparend, wenn das Theater zu den Menschen kommt und nicht alle Menschen zum Theater fahren.
Am 26. April startet das Theater in die neue Saison. Die Auftakt-Vorstellung findet in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) statt. Dann fährt das Lastkrafttheater durch die Steiermark, Wien und Niederösterreich. In Niederösterreich gibt es insgesamt 21 Vorstellungen. „Großer Fokus wird auf Orte gelegt, die selbst kein Theater haben“, sagt Mayerhofer. „Obwohl wir schon seit sechs Saisonen unterwegs sind, entdeckt man noch immer Neues“, freut sich Czifre. Gezeigt werden dieses Mal zwei Einakter von Arthur Schnitzler in der Collage „Davor/Danach – Lieben und Lachen in der guten, alten Zeit“.
Vier Schauspieler
Derzeit besteht das Team aus vier Schauspielern, wobei auch eine Bratschistin darunter ist, die erstmals das Stück mit Livemusik untermalt. Das Team kommt stets rund drei Stunden vor Beginn der Vorstellung im jeweiligen Ort an. Die Plane wird weggezogen, das Bühnenbild und die Technik sind fix eingebaut, eine Vorbühne aufgebaut. In der Garderobe im Lkw richten sich die Schauspieler her. Die Verpflegung übernimmt ein Wirt aus dem Ort. Die Vorstellung ist kostenlos. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Land NÖ, der Arbeiter- und der Wirtschaftskammer.