Land und Asfinag investieren heuer 300 Millionen in den Straßenbau
Von Jürgen Zahrl
Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) hat für heuer ein rund 300 Millionen Euro-Paket geschnürt, um den Straßenausbau in Niederösterreich voranzutreiben. "Der wirtschaftliche Erfolg unseres Landes hängt von einer sinnvollen Infrastruktur ab", sagt er.
Ihm geht es einerseits um den Verkehrsfluss, andererseits um die Lebensqualität und Verkehrssicherheit. Schon im Vorjahr lag die Zahl der tödlich verunglückten Unfallteilnehmer landesweit erstmals unter 100. "93 Verkehrstote sind immer noch 93 zuviel", sagt Schleritzko. Trotzdem sieht er sich auf dem richtigen Weg. Zum Vergleich: Vor 25 Jahren starben noch 411 Personen auf NÖs Straßen.
Um die Wege für einen weiteren Rückgang zu ebnen, sind heuer im ganzen Land insgesamt 650 Baumaßnahmen geplant. Dazu gehören Projekte wie Generalsanierungen, Ausbau höherrangiger Straßen, das Beseitigen von Unfallhäufungsstellen und die Errichtung weiterer Kreisverkehre in den Ortschaften. Alleine das Land Niederösterreich investiert rund 120 Millionen Euro in den Ausbau des 14.000 Kilometer langen Landesstraßennetzes. Zudem will der Autobahn- und Schnellstraßenbetreiber Asfinag rund 180 Millionen Euro in mehrere Baumaßnahmen in Niederösterreich fließen lassen.
Umfahrung
Das größte Landesprojekt ist derzeit der Bau einer 8,1 Kilometer langen Umfahrungsstraße (B25) in Wieselburg, die rund 80 Millionen Euro kostet und bis Herbst 2020 fertiggestellt sein soll. Darüber hinaus ist der vierspurige Ausbau der B41 zwischen Schrems und Hoheneich im Waldviertel geplant.
Sowohl auf der B2 bei Fürwald nahe Horn als auch auf der B37 zwischen Stratzing und Gneixendorf ist eine zusätzliche Fahrspur vorgesehen, um das Überholen sicherer zu machen. Weiters soll auf der B1 eine Brücke über den Alpenbahnhof in St. Pölten oder die Bahnunterführung auf der B3 in Stockerau gebaut werden.
Die Asfinag plant die Umfahrung A5/B7 bei Drasenhofen, die Sanierung des Talübergangs Grimmenstein auf der A2-Südautobahn oder den dreispurigen Ausbau der A4-Ostautobahn zwischen Fischamend und Bruck an der Leitha (siehe auch Grafik).
Ob auch die Waldviertler in absehbarer Zeit mit 130 km/h durch ihre Region fahren dürfen, steht zwar noch in den Sternen. Doch schon jetzt sind die nächsten Schritte gesetzt worden, um bis Sommer eine Entscheidunggrundlage zu erhalten. "Drei Studien sind in Auftrag gegeben worden. Dabei geht es um die Verkehrszahlen, das Standortpotenzial und um ökologisch sensible Gebiete. Bis Mai sollen die Ergebnisse vorliegen", sagt Schleritzko. Erst wenn definitiv feststeht, dass eine Autobahn oder Schnellstraße ins Waldviertel gebaut wird, seien die weiteren Fragen nach der Trasse und Finanzierung zu beantworten.
Abseits des Straßenbaus fließen auch Millionen Euro in die Vernetzung der Öffis mit dem Individualverkehr. Zuletzt seien in Niederösterreich rund 2500 Park-and-Ride-Stellplätze errichtet worden. Weitere Abstellplätze seien in Trautmannsdorf, Gramatneusiedl, Eichgraben und Amstetten geplant. Außerdem sollen zusätzliche Park-and-Drive-Stellplätze (für Fahrgemeinschaften) an der A5-Anschlusstelle Poysdorf Nord im Weinviertel und Pendlerparkplätze an der A1-Anschlussstelle Öd entstehen.