Chronik/Niederösterreich

Franz-Josefs-Bahn zwei Mal lahmgelegt

Viel Geduld brauchten Pendler auf der Franz-Josefs-Bahn, die Montagfrüh zur Arbeit nach Wien unterwegs waren. Kupferdiebe hatten in der Nacht auf Montag bei Zeiselmauer (Bezirk Tulln) Erdungskabel von Leitungsmasten gestohlen; die Franz-Josefs-Bahn war deshalb am Montag von 7.30 Uhr bis Mittag zwischen Tulln und St. Andrä-Wördern unterbrochen. 70 Züge fielen aus oder waren teilweise empfindlich verspätet.

Nur fünf Busse

Da Montagfrüh auch die ÖBB-Postbusse im regulären Linienverkehr eingesetzt waren, konnte die Bahn kurzfristig nur fünf Busse privater Betreiber für den Schienenersatzverkehr auftreiben – zu wenig für den Pendlerverkehr nach dem langen Wochenende. Entsprechend lang mussten viele Passagiere warten, bis sie in Tulln einen Platz im Bus ergatterten.

Dabei wären die Kupferdiebe in der Nacht auf Montag beinahe gefasst worden: Gegen 3.30 Uhr bemerkte ein Anrainer in Zeiselmauer zwei verdächtige Personen auf den Gleisen und alarmierte die Polizei. Als die Beamten eintrafen, waren die Diebe geflüchtet. Sie hatten aber zwei mit abgetrennten Erdungskabeln gefüllte Sporttaschen auf dem Bahnsteig zurückgelassen. Die Polizei fand Fingerabdrücke und DNA-Spuren.

Der Wert der rund 60 kg Kupferkabel beträgt nur knapp 120 Euro – die Reparatur des Schadens dürfte sich hingegen auf gut 30.000 Euro belaufen. Die Kosten für den Schienenersatzverkehr sind da noch nicht inkludiert.

Häufung

Schon am Samstag kam es auf der Franz-Josefs-Bahn zu stundenlangen Unterbrechungen. Auch an dieser Störung waren Kupferdiebe schuld; 50 Züge waren am Samstag betroffen, 23 davon mussten komplett gestrichen werden. Im April wurde bei Klosterneuburg-Kritzendorf Erdungskabel gestohlen; der Schaden betrug 15.000 Euro.