Kriminelle neppen Bankomatkunden
Man hat als Kunde fast keine Chance zu erkennen, dass der Bankomat manipuliert ist“. Selbst ein Amstettener Kriminalbeamter gibt zu, dass jüngst in der Stadt über die Bühne gegangene Bankomatbetrügereien, höchst professionell und kaltschnäuzig abgewickelt worden waren.
Zwei Mal haben Unbekannte einen Geldspender im Stadtzentrum mit Hightech-Utensilien bestückt und so die Bankomatkarten der Kunden ausspioniert. Am 23. Oktober setzten die Gauner ihre Gerätschaften lediglich eine Stunde lang ein. „Da haben sie ihre Anlage scheinbar nur ausprobiert“, meint der ermittelnde Beamte. Zwischen dem 3. und 4. November kam dann ein Angriff der 24 Stunden dauerte. An die 130 Kunden haben in dieser Zeit Geld behoben und könnten so Opfer für unliebsame Abbuchungen auf ihren Konten werden.
Opfer
14 Geschädigte haben in Amstetten schon Anzeige erstattet. Abbuchungen aus Peru und den USA fielen an. Die Vorgangsweise passt zum Stil international tätiger Skimmer-Banden. Die kleben Leisten mit verstecketer Elektronik und einer Minikamera über den Geldausgabeschlitz. Während die Kamera, so groß wie ein Stecknadelkopf, die Zahlentasten beim Eingeben des Codes filmt, entschlüsselt ein vor den Kartenschlitz geklebter Decoder den Magnetstreifen der Karten. Mit den Daten werden neue Karten gebastelt und über das Internet weltweit verkauft.
Die Einsätze der Bankomat-Betrüger erfolgen regelmäßig. Zeitgleich zum Coup in Amstetten gab es einen in Baden. Im September wurden im Bezirk Melk zwei Betrüger geschnappt. Wie raffiniert die Gauner arbeiten, zeigt die von der Polizei Ulmerfeld sichergestellte Technik einer Attacke im letzten Sommer. Bankomatkunden sind aufgerufen Verdächtiges sofort zu melden.