Chronik/Niederösterreich/Krems

Die Kremser Gastronomie startet verhalten

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In den Morgenstunden des 19. Mai ist es noch ruhig in der Wachau und der Region. Zwei ältere Herren fallen aber auch von der Straße Richtung Krems auf. Helmut und Rudolph sind Stammgäste im Café Wachau von Markus Madar und sitzen schon um halb 10 im Gastgarten.

"Wir haben uns schon drei Tage vorher angemeldet", sagt einer der beiden und lacht. Normalerweise sind sie mehrmals die Woche auf einen Kaffee im Lokal. Was sie in den letzten Monaten stattdessen gemacht haben? "Jeden Tag sehnsüchtig vorbeigefahren und geschaut", sagt Rudolph.

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Am Vormittag sind zwar in den meisten Kremser Lokalen einige Tische besetzt, der große Andrang bleibt aber noch aus.

Die Polizeischülerinnen Nadine, Karin und Sandra sitzen im Café Wohnzimmer und frühstücken gemeinsam. Den Tag habe man aber gar nicht wegen der Öffnungen ausgewählt. "Wir haben unterschiedliche Dienste und heute ist unser einziger gemeinsamer freier Tag", sagt eine von ihnen.

Schanigarten mit Heizschwammerl

Kühl ist am Mittwoch leider nicht nur das Bier, sondern auch die Temperaturen. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Eine Männergruppe, die seit Kindesbeinen an miteinander befreundet ist, hat bereits vor Wochen im Hofbräu am Steinertor reserviert.

Ob sie sonst oft hier waren? "Na, wir kommen nur ganz selten her. Nur zwei bis dreimal am Tag", sagt einer der Männer und alle brechen in Gelächter aus.

Es ist wohl nicht das erste Bier. Der Mittagsteller wird vielleicht Abhilfe schaffen: Es gibt Grillhendl.

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Das Stadtcafe Ulrich präsentiert sich nach dem Lockdown in neuem Glanz. Der komplette Außenbereich wurde modernisiert. Durch den neuen Windschutz und eine Terrassenheizung kann man auch bei kühleren Temperaturen wie am Mittwoch draußen sitzen.

Am Öffnungstag seien hauptsächlich Stammgäste gekommen, die schon lange gewartet haben, sagt Inhaber Siegfried Wagner. Die Kellnerin des Lokals sieht man sogar unter der Maske strahlen: "Es ist so toll, dass alle wieder da sind." Sie vergleicht ihren persönlichen Lockdown mit der Pension: "Man stellt sich das so super vor, das Nichtstun. Ich weiß jetzt, ich will noch länger arbeiten."

Vollkommen neu aufgemacht hat das Lokal "Markt.Spiel" in der Kremser Innenstadt. "Es ist super angelaufen", sagt Chef Otto Raimitz. Er ist glücklich über die Auslastung in all seinen Betrieben. Die Überprüfung, ob die Gäste geimpft, getestet oder genesen sind, funktioniere ebenso einwandfrei.

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Zufrieden zeigt sich auch Gastronom Harald Schindlegger, der in Krems gleich mehrere Restaurants betreibt. Es war ein ruhiger Start. Das sei eigentlich gut gewesen, denn die Kellnerinnen und Kellner bräuchten nach der langen Pause ein bisschen Zeit, um reinzukommen.

Im Lokal "2Stein" habe man etwa mehr Umsatz mit Take-away gemacht. Das "Schmids" in der Innenstadt sei am Abend aber ausreserviert.

Nur auf die Teststraße, die man im Restaurant "Poldi Fitzka" betreibt, gab es einen Ansturm. "Daher haben wir für Freitag und Sonntag die Kapazitäten erweitert", so Schindlegger.

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