Krems: Student verhinderte Katastrophe
Von Gilbert Weisbier
Die Bewohner eines Hauses in Krems/ Stein (NÖ) entgingen in der Nacht zum Dienstag haarscharf einer Katastrophe: Nur weil ein Student zufällig ein Gaswarngerät besitzt, konnte er seine Nachbarn - unter ihnen eine bettlägrige Frau - rechtzeitig warnen und eine Evakuierung veranlassen. Seine Wohnung war bereits mit Gas gefüllt.
Luca Pascolini, 21, aus Luxemburg, der sich in Krems zum Zahnarzt ausbilden lässt, hatte seine Wohnung erst vor einem Monat bezogen. "Mein freundlicher Vermieter war so nett, mir am Montag gegen 18 Uhr für eine Datenleitung ein Loch durch eine Wand zu bohren", berichtet der Student. Danach hätte er etwas gerochen, sei aber nicht sicher gewesen, und habe sein Gasspürgerät aktiviert. Das habe aber nichts angezeigt. "Dann bin ich zum Fitnesstraining gegangen", sagt Pascolini. "Als ich heimkam und die Tür öffnete, piepste das Warngerät und eine Gaswolke schlug mir entgegen. Ich hab' sofort die Tür zugeschlagen und bin gleich hochgerannt, um alle zu warnen, hab' fast die Türen eingeschlagen."
Wenig später waren alle Bewohner samt Kindern ins Freie geflüchtet. Die Feuerwehr brachte noch eine gehunfähige Frau in Sicherheit.
Dienstagvormittag fanden dann EVN-Techniker die Ursache: Beim Bohren war die Gasleitung leicht beschädigt worden. Dadurch hatte sich die Wohnung bis zum Abend mit Gas gefüllt.
"Meine Eltern haben mir das Gerät während eines Studienaufenthaltes in Bonn besorgt. Ich realisiere noch gar nicht richtig, was da passieren hätte können", sagte Pascolini am Dienstag. - Gilbert Weisbier