Chronik/Niederösterreich

Krems: Neuer Anlauf für die Sicherheit

Ein Paket an Maßnahmen wird notwendig sein, um Vandalismus und nächtliche Ruhestörung in der Kremser Altstadt einzudämmen. Dieser Konsens ist das Ergebnis eines Sicherheitsgipfels im Kremser Rathaus, bei dem sich die Zuständigen mit den Problemen beschäftigt haben. Und der eine Trendwende herbei führen soll. Denn bisherige Maßnahmen haben in den vergangenen Jahren wenig gegriffen.

Anlass für den Gipfel war eine Umfrage des Kremser Konditors Thomas Hagmann. Die dokumentierte, dass alleine die an der Umfrage teilnehmenden Personen einen Sachschaden von rund 100.000 Euro in nur einem Jahr erlitten haben. "Dazu kommt, dass Immobilien in der Innenstadt an Wert verlieren und Menschen wegziehen", sagt Hagmann.

Wie berichtet, hatte Hagmann das Thema auf Facebook zur Diskussion gestellt, aber auch um eine Dokumentation der Probleme ersucht. 62 Personen füllten seinen Fragebogen aus, viele weitere Menschen suchten das persönliche Gespräch.
Einiges wurde bei der Aktion von Konditormeister Thomas Hagmann klar: Die meisten Delikte werden gar nicht mehr angezeigt, weil die Betroffenen die Hoffnung verloren haben, dass sich etwas ändert.

Klar wurde auch, zu welchen Zeiten und an welchen Plätzen es die meisten Probleme gibt. "Ab Donnerstag Abend geht es los, da geht es um insgesamt 21 Stunden", so Hagmann.

"Null Toleranz bei Sachbeschädigung. Die Polizei muss mehr patrouillieren und strafen", fordert Hagmann - auch im Namen vieler Bürger, die ihm ihren Eindruck mitgeteilt hätten, dass die Polizei auch wegschaue. Allerdings seien auch einzelne Lokalbesitzer für die Probleme mitverantwortlich.

Am Sicherheitsgipfel haben Vertreter von Verwaltung, Polizei und Wirtschaft teil genommen. Als wichtigste Forderungen kristallisierten sich nächtliche Polizeikontrollen an neuralgischen Punkten, Sperrzeitenregelung und Verschärfung von Strafen bei Vandalenakten heraus.

Aus den Ergebnissen lässt die Kremser Bürgermeisterin Inge Rinke nun ein Maßnahmenpaket schnüren. Sie ist mit Initiator Hagmann jedenfalls in einem einig: "Einzelaktivitäten bringen nichts, notwendig ist ein Mix an Maßnahmen."
In einem Jahr will Hagmann Bilanz ziehen.