Chronik/Niederösterreich

Heißluftballon landete in der Donau

Für enormes Aufsehen sorgte Samstag Vormittag die – wohl ein wenig holprig verlaufene – Notlandung eines Heißluftballons auf der Donau zwischen Rossatz und Dürnstein in der Wachau. Zahlreiche Touristen beobachteten, wie das Luftfahrzeug auf einer Sandinsel niederging. Zwei Dürnsteiner eilten mit einer Motorzille zu Hilfe und brachten die Passagiere ans Ufer. Der Pilot stieg noch einmal auf und landete mitten in einem Obstgarten. Alle Beteiligten blieben unverletzt.

Wind

Der 65-jährige Pilot aus Salzburg war mit seiner Frau und seiner Tochter, sowie einem Jugendlichen, der mitfahren durfte, gegen sieben Uhr Früh vom Flugplatz Krems/Gneixendorf gemeinsam mit 13 weiteren Ballons zu einer gemeinsamen Ausfahrt aufgestiegen. „Der Ballon wurde vom Wind Richtung Egelsee getrieben“, berichtet Martin Mörtinger, Ballon-Sektionsleiter in Gneixendorf.

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Laut Polizei wollte der Pilot in Scheibenhof landen, doch das gelang nicht. „Also hat er das Donautal anvisiert, in dem weniger Wind wehte“, sagt Mörtinger und erklärt: „Wenn der für eineinhalb Stunden ausgelegte Gasvorrat zu Neige geht, sucht ein Pilot einen geeigneten Landeplatz, statt noch einmal hoch aufzusteigen. Er hat sich für eine kleine Insel in der Donau entschieden, weil er auf der Schotterbank den Ballon gut zusammenlegen kann“, sagt Mörtinger.

„Ich habe das beobachtet und bin zur Fähre gelaufen. Christian Thiery und ich sind mit der Beizille der Fähre hinaus gefahren. Eine Person war im Wasser und wollte den Ballon mit einem Seil ans Ufer ziehen. Die haben wir ebenso aufgenommen wie die Passagiere im Korb. Dann ist der Ballon wie ein Lift hochgestiegen, über die Aubäume am Ufer geflogen und dahinter in einem Obstgarten gelandet“, erzählt Dürnsteins Bürgermeister Johann Schmidl.

„Das hätte heikel werden können. Die Leute unterschätzen die Strömung, die den Korb hätte erfassen können“, ergänzt Hotelier Thiery, der die Radfahrer-Fähre betreibt. „Aus meiner Sicht hat der Pilot richtig und verantwortungsvoll gehandelt“, betont Mörtinger.

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Der alarmierte Notarzthubschrauber hat übrigens so viel Wind verursacht, dass sich der Ballonpilot beim Zusammenfalten der Plane plagte. Im Einsatz waren auch 85 Feuerwehrleute. Mörtinger: „Der junge Fahrgast hat gesagt: da hab ich was Besonderes erlebt.