Chronik/Niederösterreich

Brandort wandelt sich zum Schmuckkästchen

Auf die Gesichter der Franziskanerinnen ist das Lächeln zurückgekehrt. In den Klosterräumen neben der Kirche ist der stechende Russgeruch verschwunden. Nach der dramatischen Verwüstung der Kirche durch die verheerende Brandstiftung am Tag vor Weihnachten fiebern die Schwestern des Ordens nun bereits dem in einem Monat stattfindenden Franziskusfest entgegen. Da werden sie erstmals nach einem Dreivierteljahr wieder gemeinsam in ihrer renovierten Kirche beten.

„Es wird knapp, aber wir sind zuversichtlich und unsere Kirche wird wunderschön“, sagt Ökonomie-Schwester Berta. Den ganzen Sommer über wurde in dem von Flammen und Ruß schwer beschädigten historischen Gotteshaus gearbeitet.

Nun hängt es davon ab, ob die neue Beleuchtung auch rechtzeitig vor dem geplanten Eröffnungsfest am 13. September, genau 114 Jahre nach der Kirchenweihe, geliefert und installiert werden kann.

Schaden

Mit der Sanierung der Kirche hat Wirtschafterin Berta ein Großprojekt zu koordinieren. Bei 950.000 Euro liegt der von einem unbekannten Zündler angerichtete Schaden. Dort wo der Kriminelle den wertvollen Beichtstuhl abgefackelt hat, musste die darüberliegende Holzdecke komplett erneuert werden.

Die hölzerne Decke im neun Meter hohen Kirchenraum, aber auch alle Wandverzierungen und die Malereien im Altarraum wurden und werden noch von einem unermüdlichen Restauratorenteam Millimeter für Millimeter gesäubert. „Wir haben so gute Künstler und Handwerker hier, das ist ein großes Glück“, sagt die Wirtschafterin.

Unter den Kunsthandwerkern findet sich mit Silvia Pflüger auch eine Akteurin, die zum Start ihrer Karriere 1985 in der Klosterkirche gearbeitet hat. Nun haucht die Klosterneuburgerin vor ihrer Pensionierung den Wänden mit Farbe und Pinsel erneut Leben ein.

Mit Hilfe vieler Spender wird die schmucke neue Kirche auch technisch auf den aktuellen Stand gebracht. Videoüberwachung und Alarmanlage gehören dazu.