Chronik/Niederösterreich

Kindertrainer traten aus Protest zurück, Eltern wollen Rückkehr

Die Kontroversen rund um die Fußballakademie in St. Pölten (AKA) sorgen auch in vielen der untergeordneten elf Landesausbildungszentren (LAZ) für dramatische Situationen.

Aus Protest gegen die Akademie und Personen im NÖ Fußballverband legte im LAZ Wieselburg das fünfköpfige Trainerteam unter Christian Maurer die Ämter nieder. Kinder und vor allem Eltern fordern nun vehement, dass Maurer und Crew wieder zurückkehren und das LAZ außerdem weiter bestehen bleibt. Bei einer Elternversammlung hatte nämlich NÖ Verbandspräsident Ludwig Binder in bedrohlichem Unterton die Existenz des LAZ in Frage gestellt.

Grobe pädagogische Fehler und Derbheiten in der St. Pöltener Kickerakademie ließen auch Sportlandesrätin Petra Bohuslav Konsequenzen fordern. Ganz zur Zufriedenheit der LAZ-Kindertrainer, deren Schützlinge ab 15 Jahren in der AKA für den Spitzensport reif gemacht werden sollen, verlief die Reform durch den zuständigen Fußballverband nicht. „Ich hatte echt Bedenken, Eltern guten Gewissens zu raten, ihre Kinder in das AKA St. Pölten zu schicken“, erzählt Maurer. Auch Trainer in den LAZ in St. Pölten selbst und in Krems warfen das Handtuch. In Wieselburg und St. Pölten installierte der Verband neue Teams.

Forderung

Ein Teil der Wieselburger Eltern und der 50 Kinder fordern nun öffentlich, dass Maurer und Co. das LAZ wieder leiten sollen. Für Andreas Hanger aus Ybbsitz, dessen Sohn ebenfalls das LAZ absolviert hat, besteht in der Verbandsorganisation noch immer großer Reformbedarf „Als Obmann in der Region Eisenstraße fordere ich, dass funktionierende Einrichtungen wie das LAZ hier gehalten und optimal betrieben werden. Leidtragende sind Kinder, die mit Freude Fußball spielen wollen“, sagt Hanger. Auch er unterstützt eine Rückkehr des Maurer-Teams.

Das lehnt NÖ-Verbandspräsident Ludwig Binder grundsätzlich nicht ab. Über die Zukunft des LAZ Wieselburg müsse aber die Jugendhauptgruppe-West“, die auch Träger des LAZ in Amstetten/Mauer ist, entscheiden, behauptet Binder. „Wir sind jedenfalls gesprächsbereit“, gibt sich der Präsident diplomatisch.