Chronik/Niederösterreich

Integrations-WM: „Bei uns spielt die ganze Welt mit“

Bei uns spielt die ganze Welt mit, von Österreich bis Brasilien, von Island bis Kanada und von Schweden bis Tansania. Und alle können danach zu Fuß nach Hause gehen“, sagt Erwin Josef Himmelbauer. Bereits zum 7. Mal organisiert er heuer die Casinos Austria Integrationsfußball-Weltmeisterschaft. In Österreich lebende Hobby-Fußballer aus aller Welt kommen zusammen.

Angefangen hat alles während der WM 2006. Die Idee entstand auf dem Weg von einem griechischen Lokal in ein Irish Pub, zwischen einem Ouzo und einem Bier. Bis heute ist Himmelbauer erfolgreich: In fünf Städten, Baden, Salzburg, Innsbruck, Linz und Wien, werden heuer etwa 150 Mannschaften am Hobby-Turnier teilnehmen. Die Turnierserie sollte heute in Baden beginnen. Wetterbedingt musste man absagen, die Veranstaltung wird am 13. Juli nachgeholt. Nun ist das erste Turnier in Salzburg. Mit 62 Mannschaften ist das Weltmeisterschaftsturnier hier am größten. Gespielt wird am 15. und 16. Juni. Auch wenn Hunderte Fußballspieler mit und ohne Migrationshintergrund aufeinander treffen, geht es friedlich zu. „Dass Indien und Pakistan gegeneinander spielen, wird es bei uns nie geben“, sagt Himmelbauer „Wir haben nämlich eine indisch-pakistanische Spielgemeinschaft.“

Securitys sind beim Hobby-Turnier übrigens fehl am Platz. „Unsere Security besteht aus Models“, erzählt Himmelbauer. „Denn wie kann man 800 Fußballer bei Laune halten? Entweder man fordert riesengroße Prügler an oder man verbessert einfach die Stimmung.“

Ute-Bock-Cup

Fußball wird auch beim Ute-Bock-Cup gespielt. „Beim Fußball sind alle gleich. Niemand fühlt sich zurückgesetzt“, sagt Stefan Loicht, Vereinsobmann des „Neunerhaus FC“. Das Team setzt sich aus Klienten, Mitarbeitern und Freunden des Wiener Obdachlosen-Hilfsprojekts Neunerhaus zusammen. Morgen, Sonntag, spielt die Mannschaft auf dem Wiener-Sport-Club-Platz. Das Benefiz-Turnier steht unter dem Motto „Menschenwürde braucht keine Papiere“. Die sportliche Komponente ist zweitrangig, „es geht um den integrativen Aspekt des Fußballs“, betont Organisator Martin Roßbacher. Der Reinerlös kommt dem Verein von Flüchtlingshelferin Ute Bock zugute.

www.integrationsfussball.at

www.utebockcup.at

Um das Miteinander von Menschen mit und ohne Integrationshintergrund zu fördern, vergibt der Österreichische Integrationsfonds heuer zum sechsten Mal den Integrationspreis Sport. Ausgezeichnet werden innovative Projekte, die nachhaltig zur Integration beitragen.

Im vergangenen Jahr wurden 70 Bewerbungen aus allen Bundesländern eingereicht. Einer der zwei Hauptpreise ging an den Fußballklub ESK Graz . Hier wurden Kinder und Erwachsene mit gezielten Integrationsmaßnahmen, zum Beispiel zwei Diversity-Trainern, in das Vereinsleben eingebunden.

Bis zum 6. Oktober können sich interessierte Schulen, Vereine und Gemeinden aber auch Privatpersonen für den Sportpreis 2013 bewerben. Die besten drei Projekte erhalten je 3000, 2000 und 1000 Euro Preisgeld. Außerdem bekommen 15 weitere Projekte Anerkennungspreise in der Höhe von 600 Euro.

www.integrationsfonds.at/sport