Chronik/Niederösterreich

Hunderte bei Flashmob in SCS

Der Hype um den „Gangnam Style“ erreicht unglaubliche Dimensionen. Und er hat auch Österreich erreicht. Jetzt platzten Hunderte mit einem Flashmob just am Samstag mitten in den vorweihnachtlichen Einkaufstrubel in der Shopping City Süd in Vösendorf. Und sorgten für einen Massenauflauf samt gehöriger Aufregung.

Der „Gangnam Style“ machte den südkoreanischen Rapper „Psy“ zum Superstar, ist das meistgesehene YouTube-Video aller Zeiten und animiert weltweit zum Tanz. In Paris kamen sogar 20.000 zu einem Flashmob vor dem Eifelturm. Und auch vor den Tanzschulen machen die für Nicht-Fans etwas ungewöhnlichen Moves nicht Halt.

Security schreitet ein

„Wir machen auch Kurse für Gangnam Style, die toll angenommen werden. So hat sich die Idee zu einem Flashmob entwickelt“, sagt Christian Dobner, der in Bad Vöslau eine Tanzschule führt. Am Samstagvormittag schritt man zur Tat und das ausgerechnet in der Shopping City Süd, wo gerade der vorweihnachtliche Ausnahmezustand herrschte. Was Dobner nicht ganz eingerechnet hatte, war die Popularität seiner spontanen Aktion: „Fast 200 Leute haben getanzt, dazu kamen dann noch unzählige Schaulustige.“ Nach wenigen Sekunden war das Vergnügen auch wieder vorbei – die Security drehte einfach Strom und Musik ab. „Wir hatten die Aktion nicht angemeldet. Es wurde aber auch viel größer, als wir uns vorgestellt hatten. Es hätten nur wenige anfangen sollen, aber die Aufmerksamkeit war sehr groß“, sagt Dobner.

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SCS-Centermanager Anton Cech sieht die Aktion im Nachhinein entspannt: „Ich bin grundsätzlich für solche Aktionen absolut zu haben. Aber es kam innerhalb kurzer Zeit zu einer enormen Menschenansammlung und es gab in den Gängen kein Durchkommen mehr. Ich war in der Nähe und dachte anfangs an einen Unfall.“

Cech ließ die Aktion sofort durch die Security einstellen: „Überall wurde getanzt. Es gab die Gefahr, dass eine Panik ausgelöst wird und es waren viele Kinder in der Nähe. Dafür konnte ich nicht die Verantwortung übernehmen. Wenn wir davon gewusst hätten, hätten wir uns darauf einstellen können.“

Die Tänzer rund um Christian Dobner sind aber erst so richtig auf den Geschmack gekommen: „Vielleicht können wir uns mit der SCS zusammen reden.“ Geplant ist jedenfalls für nächste Woche ein neuer Flashmob-Anlauf beim Weihnachtsmarkt in der Badener Fußgängerzone.

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Bilder: Vom Vogerltanz zum Gangnam-Style

Der zweite vorweihnachtliche Einkaufssamstag brachte die Kassen ordentlich zum Klingen. „Heute werden es 94.000 Besucher und rund fünf Millionen Euro Umsatz sein. Das ist überraschend gut und ich bin zuversichtlich, dass wir heuer im Weihnachtsgeschäft das Vorjahresergebnis übertreffen können“, sagte SCS-Centermanager Anton Cech. Und das, obwohl dem Handel der 8. Dezember als zusätzlicher „Großkampftag“ heuer verloren geht , weil er auf einen Samstag fällt. Für Cech machen sich damit die jüngsten Investitionen bezahlt: „Die SCS und der Mieterbesatz mit vielen trendigen Marken haben sich verändert. “ Heuer und nächstes Jahr werden im Haupthaus rund hundert Millionen Euro in Umbauten investiert, in das Multiplex weitere 30 Millionen Euro.

Im neuen G3 Shopping Resort in Gerasdorf bei Wien sei seit Eröffnung Mitte Oktober „jeder Samstag wie ein Weihnachtssamstag“, sagte Centermanager Michael Maukner. Der 1. Dezember habe daran nahtlos angeschlossen. „Wir sind mit der Frequenz sehr zufrieden.“

Als „vollen Erfolg“ bezeichnete Stefan Krejci, Center Manager des Amstettner CCA und der Tullner Rosenarcade den Samstag. Die Besucherfrequenz sei im CAA um zehn Prozent höher als 2011 gewesen, in der Rosenarcade etwa gleich.

Positives hat auch der Fischapark in Wiener Neustadt zu berichten. Nach anfänglicher Zurückhaltung der Kunden zu Wochenbeginn sei am ersten Shoppingsamstag das Einkaufszentrum bereits gegen Mittag sehr gut besucht gewesen.

In Wien flanierten Zehntausende auf der Mariahilferstraße, die an Adventsamstagen für den Autoverkehr gesperrt ist. „Der erste echte Einkaufssamstag vor Weihnachten ist gut angelaufen“, sagt die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Brigitte Jank. Es gab 25.000 Bustouristen. Richard Lugner hingegen war mit der Frequenz in der Lugner City weniger zufrieden. „Es könnte besser sein. Die Textilbranche jammert, dass es zu warm ist, um Wintersachen zu verkaufen. Und der starke Internethandel wirkt sich auf die Elektronikbranche aus.“

(von M. Foschum und P. Wammerl)