Chronik/Niederösterreich

Hopfen, Malz und etwas Wald: So schmeckt das Waldbier 2020

Wasser, Malz und Hopfen gelten als die Grundzutaten beim Bierbrauen. Nicht so bei der alljährlichen Sonderedition des Waldbiers der Österreichischen Bundesforste.

„Die Hauptzutat des heurigen Produkts ist Holz in seiner reinsten Form“, freut sich Rudolf Freidhager, Vorstandsmitglied der Bundesforste: „Erstmals wird das Bier in einem Eichenfass veredelt.“

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Das Holz für das Fass stammt von einer 200-jährigen Eiche aus den Eichenwäldern der Bundesforste im Wienerwald. Bereits 2015 gefällt, musste das Holz mehrere Jahre getrocknet werden, bevor es zu einem Fass verarbeitet werden konnte. „Schon die Kelten und Römer haben Eichenfässer zur Lagerung von Wein und anderen Getränken verwendet“, erzählt der verantwortliche Naturbierbrauer aus Salzburg, Axel Kiesbye: „Die intensiven Aromen des Eichenholzes verleihen dem Waldbier eine an Bourbon, Rum und Marillen erinnernde Note.“

Jubiläumsedition

Seit jeher gilt die Eiche als Symbol für Unsterblichkeit. Bereits in der griechischen Antike war der Baum Zeus geweiht, auch die Römer schrieben ihn ihrem höchsten Gott Jupiter zu. Das Holz zeichnet sich aus durch Dauerhaftigkeit, Elastizität und Festigkeit.

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Nicht umsonst wird die Eiche als „Baum der Zukunft“ gehandelt: „Mit Wetterextremen wie Hitze, Trockenperioden und Stürmen kommen Eichen hervorragend zurecht. Sie werden mit dem Klimawandel noch eine noch größere Rolle spielen. Wir fördern gezielt den Eichennachwuchs in unseren Wäldern“, erläutert Förster Günther Reininger.

Ursprünglich als einmalige Sonderedition anlässlich des Internationalen Jahres des Waldes 2011 angedacht, stieß das Waldbier auf so große Nachfrage, dass man entschied, jedes Jahr eine limitierte Auflage zu brauen. Die heurige Jubiläums-Edition schließt die beiden Fünf-Jahreszyklen Nadelbäume und Wildobst ab. Was im nächsten Jahr folgt, ist derzeit noch ein Geheimnis.