Chronik/Niederösterreich

Ermittler fassen Täterin nach brutaler Home-Invasion im Weinviertel

Die 66-jährige Landwirtin aus dem Weinviertel erlebte ein regelrechtes Martyrium. Die Frau wurde am 10. Jänner dieses Jahres auf ihrem Hof Opfer einer brutalen Home-Invasion. Eher unüblich in solchen Fällen: Dieses Mal gilt eine Frau als dringend tatverdächtig. Raub- und Tatortermittler des nö. Landeskriminalamtes konnten eine 42-jährige Tschechin als Beschuldigte ausforschen. Sie sitzt in der Justizanstalt Korneuburg in Untersuchungshaft.

Die Frau soll sich im niederösterreichisch-tschechischen Grenzgebiet über Monate herum getrieben und bei Einschleichdiebstählen versucht haben an Geld zu kommen. Im Jänner dürfte sie sich frühmorgens auf dem Anwesen der 66-jährigen Landwirtin versteckt haben. Als die Besitzerin gegen 7.15 Uhr in der Früh vor dem Haus ihre Tageszeitung aus dem Postkasten holen wollte, lauerte ihr eine zunächst unbekannte Frau auf und attackierte sie mit einer Glasflasche. Sie versetzte ihr mehrere wuchtige Schläge gegen den Kopf, worauf die Flasche sogar zerbrach.

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Das Opfer stürzte schwer verletzt zu Boden, woraufhin die Täterin Bargeld forderte und versuchte der Frau den Mund zu verkleben und sie zu fesseln. Die Landwirtin wehrte sich jedoch nach Leibeskräften und kämpfte um Ihr Leben. Nach einiger Zeit ergriff die Angreiferin die Flucht. Ein Nachbar wurde auf die lauten Hilferufe des Opfers aufmerksam und setzte umgehend die Rettungskette in Gang. Die Frau wurde nach der Versorgung durch Rettungskräfte vor Ort in das Landesklinikum Horn gebracht.

Die verständigten Beamten der Polizeiinspektion Ziersdorf führten die ersten Erhebungen durch und konnten Spuren am Tatort sicherstellen. Wegen der enormen Brutalität der Täterin und der Gefahr ähnlich gelagerter Überfälle übernahm das Landeskriminalamtes Niederösterreich den Fall. Im Zuge der Erhebungen konnte eine 42-jährige tschechische Staatsbürgerin als Beschuldigte ausgeforscht werden. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ordnete die Festnahme der Frau an, woraufhin sie am 25. Jänner 2021 beim Grenzübertritt von Tschechien nach Österreich angehalten und festgenommen werden konnte.

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Täterin in Camouflage-Wäsche

Markant bei dem Raubüberfall im Bezirk Hollabrunn war die auffällige Kleidung der Angreiferin im Camouflage-Military Style. Bei der Verdächtigen konnte nicht nur die Tatwäsche, sondern auch ihre Maskierung vom Überfall sichergestellt werden. Bei den weiteren Erhebungen konnten der Frau zahlreiche andere Delikte nachgewiesen werden. Unter anderem ein Einschleichdiebstahl am 6. Jänner 2021 im Bezirk Hollabrunn und zwei schwere Diebstähle, einer davon bereits am 24. August 2020 im Bezirk Horn und ein weiterer am 9. Oktober 2020 im Bezirk Hollabrunn.

Der Gesamtwert der Beute betrug insgesamt einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag. Die Beschuldigte zeigte sich bei ihrer Einvernahme nicht geständig. Sie wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Eine Anklage der Staatsanwaltschaft wir vorbereitet.

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