Happy End für Florian: Hilfskraft wird gezahlt
Von Julia Schrenk
Es gibt sie doch, die Lösung im „Fall Florian“. Fast zwei Monate nach Schulbeginn hat der Schulerhalter des Sonderpädagogischen Zentrums in Ollern (Bezirk Tulln, NÖ) eingesehen, Florians Stütze im Unterricht zu zahlen.
Wie berichtet, benötigt der Neunjährige – er leidet am Asperger-Syndrom, einer speziellen Form von Autismus – eine Hilfskraft im Unterricht. Die Stütze, die nicht zwingend eine Lehrperson sein muss, soll ihm helfen, im Unterricht aufmerksam zu bleiben. Doch wegen eines Schulwechsels ohne offiziellen Antrag war lange unklar, wer für Florians Hilfskraft in der neuen Schule aufkommen muss: Florians Wohnsitzgemeinde Neulengbach (Bezirk St. Pölten-Land) oder die Schulgemeinde Sieghartskirchen (Bezirk Tulln). Auch nachdem der Landesschulratspräsident Hermann Helm im September erklärt hatte, dass der Neunjährige rechtmäßig in die Schule aufgenommen wurde und deshalb der Schulerhalter für die Hilfskraft im Unterricht aufkommen muss, wollte sich die Schulgemeinde noch „rechtlich absichern“. Zuletzt besuchte Florian die Schule nur zwei Stunden pro Tag.
Vier Stunden täglich
Jetzt steht aber fest: Der Schulerhalter, also die Schulgemeinde Sieghartskirchen, muss zahlen und tut das auch. „Nachdem wir die rechtliche Situation klären konnten, kommen wir jetzt selbstverständlich für die Hilfskraft auf“, sagt Bürgermeister Johann Höfinger. Eine Schulwartin unterstützt Florian nun acht Stunden pro Woche im Unterricht. Die restliche Unterrichtszeit ist eine zweite Lehrerin in der Klasse. Deshalb kann Florian mittlerweile vier Stunden täglich zur Schule gehen. „Wir freuen uns sehr“, sagt Florians Mutter Astrid Winterleitner. „Es geht ihm gut und er fühlt sich sehr wohl.“
Unter Zugzwang hat die Gemeinde wohl auch Sissi Pröll – Gattin des NÖ-Landeschefs – gebracht: Seit sie vom Fall erfuhr, spendet ihr Verein „Hilfe im eigenen Land“ monatlich 200 Euro für die Bezahlung von Florians Hilfskraft.