Chronik/Niederösterreich

Ein kleiner Hund wird zum Lebensretter

Gegen 3.30 Uhr bricht in der Badener Innenstadt ein Großbrand aus. 22 Bewohner können, teilweise mit nichts mit als dem Schlafgewand, gerade noch rechtzeitig aus dem brennenden Haus flüchten. Zum großen Helden der Brandnacht wird ein kleiner Hund: Lilly bemerkt als einzige das Feuer, weckt ihre Besitzer und verhindert so eine Katastrophe. Verletzt wird niemand. Der Sachschaden ist enorm.

"Lilly hat uns mitten in der Nacht aufgeweckt. Sie war unglaublich nervös. Ich habe nichts Außergewöhnliches bemerkt, aber sie hat keine Ruhe gegeben. Dann hab ich einen Knall wie bei einem Feuerwerk gehört, aber wer schießt um halb vier in der Nacht ein Feuerwerk ab?", schildert Rudolf Korbuly. Der Badener geht auf die Terrasse und dann "hab ich auch schon gegenüber den Feuerschein gesehen und sofort die Feuerwehr gerufen.“

Wenige Meter entfernt, nur durch eine schmale Gasse getrennt, schlagen aus dem Dach des Mehrparteienhauses bereits meterhohe Flammen. Rudolf Korbuly und seine Frau Poldi rennen sofort nach unten, läuten die ahnungslosen Hausbewohner aus dem Schlaf. "Viele sind nur mit Schlafgewand und Bademantel auf die Straße gerannt. Dann ist auch schon die Feuerwehr da gewesen“, sagt Korbuly. “Ich hatte Angst, dass das Feuer auf unser Haus übergreift, aber zum Glück ging kein Wind, der die Flammen angefacht hätte. Und zum Glück hat uns Lilly geweckt“, sagt Poldi Korbuly.

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Neun Feuerwehren sind mit 37 Autos und 160 Mann im Einsatz. Drei Stunden kämpft man gegen das Feuer, dann kann Einsatzleiter Rainer Hohl erste Entwarnung geben: “Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt. Über die Ursache des Feuers wissen wir noch nichts.“ Die 22 Hausbewohner finden eine erste Zuflucht im nahen Pfarrhof, wo sich das Rote Kreuz um sie kümmert: “Den Leute geht es den Umständen entsprechend, wenn man mitten in der Nacht aus einem brennenden Haus flüchten muss. Aber es ist niemand verletzt“, sagt Rot-Kreuz-Bezirkskommandant Claus Mayer. Mit 30 Sanitätern und zehn Fahrzeugen ist man vor Ort.

Nach einem Frühstück kommen die Hausbewohner in von der Stadt organisierte Unterkünfte: "Die Einsatzkräfte waren unglaublich schnell da. Alles hat toll funktioniert“, ist ein älteres Ehepaar froh. Hausbewohner Walter Krauthauf ist in Pyjama und Bademantel geflüchtet: “Ich hab von dem Feuer erst etwas mitbekommen, als an der Tür geläutet wurde. Das ist Schicksal. Wir leben.“

Bilder des Brandes

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