Chronik/Niederösterreich

Gmünd: Bürger hoffen auf Hausverstand

Die Hauptbotschaft war eine Abwandlung des Billa-Werbeslogans: "Nahversorgung sagt der Hausverstand", war auf einem Transparent zu lesen. Auf einem anderen Schild stand "Billa darf nicht zusperren." Dutzende Bürger und Politiker demonstrierten am vergangenen Samstag gegen den Plan, den der Rewe-Konzern per 27. November realisieren will. Die Billa-Filiale am Stadtplatz in Gmünd soll geschlossen werden, was die Bürger nicht nachvollziehen können, weil sie überzeugt sind, dass der Standort positive Zahlen schreibt. Allerdings wurde die Protestaktion vorzeitig beendet, da der Rewe-Konzern seine Gesprächsbereitschaft signalisiert hat.

Ärger

"Unsere Demos werden vorübergehend eingestellt. Wir wollen abwarten, wie die Verhandlungen ausgehen", schildert VP-Vizebürgermeister Gottfried Libowitzky. Danach soll entschieden werden, ob die Protestwelle, die von City-Bewohnern, schwarzen und roten Stadtpolitikern ausgeht, fortgesetzt wird. Wie berichtet, hat die angekündigte Schließung der Billa-Filiale am Stadtplatz heftige Reaktionen ausgelöst. Die Bürger sind verärgert, weil sie den letzten Nahversorger in der Innenstadt verlieren würden.

SP-Bürgermeister Otto Opelka sieht für Billa einen Imageschaden, weil das Aus der Filiale nur mit einer Gewinnmaximierung zu erklären sei. Billa soll die Hoffnung haben, dass die Bewohner in die 700 Meter entfernte Billa-Filiale in der Emmerich-Berger-Straße ausweichen. Alleine am Freitag haben bereits mehr als 1000 Betroffene gegen die Schließung auf Unterschriftenlisten unterschrieben. "Wir müssen alles tun, damit wir die Filiale in der Innenstadt halten können. Denn sie ist ein wichtiger Frequenzbringer; eine Schließung hätte auch negative Auswirkungen auf andere, benachbarte Betriebe", sagt Peter Weissenböck, Bezirksobmann der Gmünder Wirtschaftskammer.

Für diese Woche sind Gespräche zwischen den Billa-Vorständen und dem Bürgermeister geplant. Für den Rewe-Konzern ist die Ausgangssituation folgende: "Die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht gegen die Stadtplatz-Filiale. Wir können uns in der City nicht mehr so präsentieren wie wir uns das vorstellen. Auch die Parkplatz-Situation ist nicht optimal", sagte Rewe-Sprecherin Karin Makhai.