Chronik/Niederösterreich

Flutnachwehen und neue Projekte

Das Juni-Hochwasser ist in vielen Donaugemeinden noch immer allgegenwärtiges Thema. In den Machlandgemeinden werden mit enormen Aufwand Schutzdämme saniert und vermurte Aulandschaften kultiviert. Im Nibelungengau gibt es dagegen Jubel über nun vorgezogene Schutzprojekte.

Evakuiert und von Sonderpolizeieinheiten bewacht, bangte man in der ersten Juni-Woche in Ardagger-Markt ob der Donaudamm hält. Er hielt, muss nach der enormen Belastung jetzt aber im Zuge eines 1,3 Millionen Euro teuren Projektes wieder fit gemacht werden. Die unterirdische Pumpanlage des Dammes wurde endgültig vom Schlamm befreit, jetzt geht es daran die technischen Anlagen noch zu sanieren, berichtet Ardaggers Bürgermeister Hannes Pressl. Vor dem Damm, aber auch in anderen Augebieten müssen teils Kilometer lang mit bis zu einem Meter Sand und Schlamm verschüttete Abflussgerinne, wie der Grenerarm oder der Altaubach, so gut es geht freigebaggert werden. Sonst fehlt dem Wasser bei der nächsten Überschwemmung die Abflusschance und es richtet noch größeren Schaden an. „Der Aufwand ist enorm, die Arbeiten sind noch lange nicht am Ende. Ohne die Hilfe der Landesspitzen Pröll und Pernkopf hätten wir keine Chance“, schildert Pressl. Sechs Wochen lang haben zwei Bagger, samt Lkw-Flotte, Güterwege und Agarflächen vom harten Donauschlamm freigekarrt. Die Rekultivierung hunderter Hektar Auwald wird jetzt angegangen. Pressl: „Langsam sieht man, welche Bäume überleben, welche nicht.“

Finanzzusage

Jubel gab es gestern stromabwärts. In der Kommission des Wasserwirtschaftsfonds wurde die Vorziehung von Bauten für den Hochwasserschutz beschlossen. Die Infrastukturministerin bestätigt, dass Schutzmaßnahmen in den Gemeinden Emmersdorf, Aggsbach-Dorf, Kemmelbach, Persenbeug Melk und Sarling nicht wie geplant 2023, sondern schon spätestens 2019 finalisiert werden sollen. Besonders erfreulich ist der nun für 2014 zugesagte Baustart für die heuer wieder massiv verwüstete Gemeinde Marbach. Knapp 20 Mio. € werden dort investiert. Bund, Land und Gemeinde zahlen mit. „Nun können wir endlich aufatmen, unsere Beharrlichkeit hat sich gelohnt“, sagte Bürgermeister Anton Gruber.