Chronik/Niederösterreich

Fastenbeugel, aber kein Lockdown in der Ab Hof-Küche

„Man muss sich etwas einfallen lassen.“ Eigentlich wollten Maria und Bernhard Hauer im Vorjahr den Gästen ihres bekannten Heurigenlokals als Attraktion den neugebauten Schau-Stall am Hof präsentieren. Doch bekanntlich kam alles anders. Der Heurige in Hauersdorf bei Amstetten muss seit Monaten geschlossen bleiben, das am Hof produzierte Fleisch und viele Produkte gilt es trotzdem zu vermarkten.

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„Wir mussten uns ganz schnell umstellen, viel lernen und einiges probieren“, erzählt Maria Hauer, während sie aus kleinen Teigkugeln traditionelle Fastenbeugel formt. Es ist Aschermittwoch und das Gebäck wird zusätzlich zum frischen Bauernbrot und zu den Einkornweckerl, die es jeden Dienstag und Mittwoch im Hofladen gibt, angeboten. Roggen und Weizen für die Beugel stammen ebenfalls aus der eigenen Ernte.

„Es ist unser Ziel, alles was wir am Hof produzieren auch zu veredeln und zu vermarkten“, sagt Hauer. Mit dem Küchenteam, darunter zwei Lehrlingen, hat sie in den vergangen Monaten einen Wochenplan entwickelt. Neben den Backwaren werden am Freitag und Samstag Mehlspeisen ab Hof angeboten und an den Wochenenden frisch gekochte Fleischspeisen.

Ab-Hof-Speisen

Vom Pulled-Pork-Burger über das klassische Bauernbratl bis zu Rinder-Geschnetzeltem oder auch vegetarischen Speisen reicht das Angebot auf der wöchentlich wechselnden Karte. Die Nutzung sozialer Medien und ein junges Design in Postings und Newslettern sei sehr nützlich, sagt Hauer. Mit dem in den Lockdown-Zeiten etablierten Speisenverkauf ab Hof sei sie jedenfalls sehr zufrieden.

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Am Hof der Familie Hauer, die zur Schar der Mostbarone gehört, werden seit zwei Jahrzehnten Edelbrände produziert und der Heurige betrieben. Die junge Generation hat nun die Tierzucht zurückgeholt. Rinder, Schweine, Ziegen, Hühner und Gänse sind wieder da. Alle Tiere werden auch genutzt und zu edlen Produkten verarbeitet. „Wir setzen verstärkt auf alte vergessene Nutztierrassen“, erzählt die junge Chefin und Bäuerin. Von Beginn an fixe Linie war, alle Tiere am Hof selbst aufzuarbeiten und „vom Schweif bis zu Kopf zu verwerten“.

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