Explosion: Verschluss von Gasleitung wie Spielzeug geknickt
Nach der verheerenden Gasexplosion mit einer Schwerverletzten am Mittwoch in Aspersdorf bei Hollabrunn ermittelt die Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen fahrlässiger Gemeingefährdung. Durch Baggerungen vor der Einfahrt des in die Luft geflogenen Einfamilienhauses kennt man nun die Ursache für die Detonation. Der Endverschluss der Gasleitung, die zwei Meter tief unter der Straße liegt, war schwer beschädigt. Durch das Leck hat sich das Erdgas unterirdisch nicht nur den Weg ins nächste Haus gesucht. Auch der gesamte Boden unterhalb der Wohnstraße ist mit einer hohen Gaskonzentration kontaminiert.
Brandermittler des nö. Landeskriminalamtes und Experten der EVN gehen nun der Frage nach, was den Endverschluss der Leitung derart deformiert hat. "Vor weniger als einem Jahr hat eine Leitungsüberprüfung mit einer Dichtheitsprobe stattgefunden. Da gab es keine Beanstandungen", sagt EVN-Sprecher Stefan Zach. Erst danach dürfte eine "starke mechanische Einwirkung" auf das Verschlussstück stattgefunden haben – beispielsweise durch eine Baggerschaufel.
Am Mittwoch operiert
Durch die starke Kontamination des Erdreichs unterhalb der Straße muss nun auch dieser Bereich durch Bohrungen oder Grabungen "gelüftet" werden.
Franz A., der mit einem Schlag sein gesamtes Hab und Gut verloren hat, steht am Tag nach der Explosion in seiner Trafik. Von den Kunden bekommt er sehr viel Anteilnahme. "Ein Wunder, dass Ihre Frau überlebt hat", sagt einer. Seine Lebensgefährtin Silvia S. wurde noch am Mittwoch operiert. Besonders schlimm verletzt wurde sie an den Armen. "Später wird ihr Haut transplantiert", erklärt A. Seine Lebensgefährtin befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Küche, drehte den Herd auf. "Sie glaubt, dass sich in der Zwischendecke Gas befunden hat." Zum Glück hat sich zum Zeitpunkt der Tragödie der sechsjährige Sohn in der Schule befunden.