Chronik/Niederösterreich

Ende des Stau-Chaos an der Südbahn

Mehrere Stunden täglich heißt es für Autofahrer in St. Egyden am Steinfeld im Bezirk Neunkirchen bitte warten. Bis zu 280 Züge täglich auf der Südbahnstrecke machen das Passieren der Gleisanlage zu einem Geduldsspiel. Damit ist nun bald Schluss. Das Nadelöhr wird für knapp sieben Millionen Euro mit einer neuen Unterführung entschärft. Die ÖBB übernehmen drei Viertel der Kosten, das Land NÖ den Rest. Die Grundflächen steuert die Gemeinde bei. Am Montag fiel der Spatenstich.

„Seit den 1980er-Jahren ist die Unterführung ein lang gehegter Wunsch. Wir haben hier viel Schotterabbau und Gewerbebetriebe. Die Lastwagen stehen ständig vor dem geschlossenen Schranken im Stau“, berichtet St. Egydens Bürgermeister Johann Wallner. Seit einigen Tagen ist die Kreuzung nun bis Dezember für den Straßenverkehr komplett gesperrt. Schließlich gilt es bei laufendem Zugbetrieb eine 375 Meter lange Unterführung unter den Schienen zu bauen. Zu diesem Zweck müssen zwei, zwölf Meter lange Stahlbeton-Tragwerke unter die Gleisanlagen geschoben werden. Damit die Pendler von der Park & Ride-Anlage auf den Bahnsteig und zurück kommen, wurde eigens ein provisorischer Übergangssteg errichtet.

Ein wichtiger Punkt bei der Investition ist für den zuständigen Landesrat Karl Wilfing auch das Thema Sicherheit. Jede Eisenbahnkreuzung birgt Gefahren in sich, die mit einer Unterführung entschärft werden. Dass das Projekt ausgerechnet in jener Gemeinde umgesetzt wird, in der ÖBB-Vorstandsdirektor Franz Seiser lebt, sei Zufall. Es habe der Sache aber sicher nicht geschadet, scherzte Bürgermeister Wallner.

Wiener Neustadt

Wenige Kilometer weiter in Wiener Neustadt wartet man nämlich auf einer viel stärker befahrenen Straße seit Jahren auf eine Lösung. Die Aspangbahn quert bei der Stadteinfahrt die B 54. Enorme Behinderungen sind die Folge. Dass manche Projekte schneller und andere weniger schnell umgesetzt werden, liege unter anderem an der Mitfinanzierung der jeweiligen Gemeinden, so ÖBB-Vorstand Seiser.