Chronik/Niederösterreich

Eisenbahnkreuzung: Andreaskreuz nicht genug

1,8 Millionen Euro.julia schrenkWeil "jeder tödliche Unfall einer zu viel ist", präsentierten Landeshauptmann Erwin Pröll und die für die Verkehrsagenden zuständige Bundesministerin Doris Bures ein weiteres Sicherheitspaket in Sachen Bahnkreuzungen. Inhalt dieses Pakets ist die Entschärfung weiterer 13 gefährlicher Eisenbahnkreuzungen in Niederösterreich. Konkret sollen bis 2013  in Schwarzenau, Weinzierl und Wang Wechselverkehrszeichen aufgestellt werden. An den Bahnkreuzungen in Kröllendorf, Raggendorf, Bockfließ, Petronell, Wieselburg und Bad Erlach sollen neue Fahrbahnlichter installiert werden. Einer technischen Sicherung etwa  durch Schranken bedarf es in Matzen, Traiskirchen, Teesdorf und Petzenkirchen (siehe Grafik).

1,8 Millionen kostet das neue Maßnahmenpaket. Bezahlt wird es zu jeweils 50 Prozent vom Land und den ÖBB.

 Schon durch die vorangegangenen Sicherheitspakete aus den Jahren 2007 und 2008 seien laut Pröll "gute Fortschritte erzielt" worden.

Vorsicht geboten

Vorsicht geboten Trotz aller Maßnahmen sei aber die "Vorsicht aller Verkehrsteilnehmer gefordert". Beim Überqueren  einer Eisenbahnkreuzung solle man sich nicht auf die Gewohnheit verlassen, sondern nur auf die technische Einrichtungen, warnt Pröll.   Erst am Dienstag ist ein Postauto an einer Kreuzung vom Zug erfasst worden. Die Lenkerin starb noch an der Unfallstelle. Auch Verkehrsministerin Bures appelliert deshalb an die Verkehrsteilnehmer: "Gerade Eisenbahnkreuzungen haben ein extrem hohes Gefahrenpotenzial."

Seit 2007 wurden in Niederösterreich 393 Eisenbahnkreuzungen entschärft. Österreichweit wurden  insgesamt 35 Millionen Euro  investiert. Die Unfälle an den Eisenbahnkreuzungen seien dadurch um 60 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Verletzten sei deshalb um 76 Prozent gesunken. Auch die Zahl der Toten habe sich laut Pröll verringert, und zwar um 88 Prozent.