Chronik/Niederösterreich

Dutzende Prominente befeuern jetzt den Wahlkampf-Motor

Die Parteien biegen in die letzte Wahlkampf-Woche ein und die Funktionäre geben kurz vor dem Wahltermin naturgemäß noch einmal alles. Und das aus gutem Grund: Knapp 40 Prozent der Wähler entscheiden sich erst in den letzten Tagen und Wochen, wem die ihre Stimme geben. Ein knappes Viertel der Wahlberechtigten ist derzeit noch unsicher.

Diesmal gehen alle Parteien mit neuen Spitzenkandidaten ins Rennen. Die jeweiligen Persönlichkeiten werden deshalb besonders beworben. Die SPÖ etwa versucht, Franz Schnabl mit ungewöhnlichen Plakatsujets bekannt zu machen. Die Grünen wiederum haben Helga Krismer unter anderem als Star-Wars-Figur inszeniert. Und die ÖVP setzt bei der Bewerbung von Johanna Mikl-Leitner auch stark auf Prominente. Schon Erwin Pröll hatte bei Wahlen eigene "Personenkomitees".

Für Mikl-Leitner sprechen sich diesmal Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Forschung, Sport und Kunst aus. Die Palette reicht von Star-Köchin Lisl Wagner-Bacher, Business Angel Michael Altrichter oder Künstler Erwin Wurm über Schauspieler Christoph Fälbl bis zum Starpianisten Rudolf Buchbinder.

Ex-Politiker

Auch dabei: Ex-SPÖ-Staatssekretärin und -Landesrätin Christa Kranzl.

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"Wenn wir Frauen in Spitzenpositionen wollen, dann müssen wir diese auch unterstützen." Die ÖVP-Kandidatin habe "Handschlagqualität und "Willen zur überparteilichen Zusammenarbeit". Zwei andere Ex-Landespolitiker, die Mikl-Leitner unterstützen sind Emil Schabl (ehemaliger SPÖ-Landesrat) und Franz Marchat (Ex-FPÖ-Klubchef): "Ich kenne Hanni Mikl-Leitner als beinharte aber kompetente Gegnerin. Was uns verbindet ist das gemeinsame Wohl für Niederösterreich."

Auch Unternehmer Siegfried Wolf ist dabei. Er sei seit Jahrzehnten international tätig und schätze Mikl-Leitner als Politikerin, die "Niederösterreich auf einen sicheren, wirtschaftlich fundierten und sozial denkenden Weg weiterführen wird." Bernhard Ebner, ÖVP-Landesmanager, freut sich über die Unterstützung für Mikl-Leitner und zitiert eine aktuelle Umfrage: "Sieben von zehn Niederösterreichern würden sie am liebsten direkt zur Landeshauptfrau wählen."

Bei der SPÖ waren laut einer Sprecherin Physiker Werner Gruber und Medienmanager Gerhard Zeiler in Parteiveranstaltungen eingebunden. FPÖ und Grüne verzichten auf Personenkomitees. "Die Prominenten, die ich brauche, sind die Wähler", sagt Helga Krismer. Die Neos sehen das Engagement von Promis in Wahlkampagnen "durchaus kritisch".