Chronik/Niederösterreich

Die Sterne vom Himmel holen

Ein lauer Sommerabend geht zu Ende, die Sonne verschwindet hinter dem Horizont – es ist wie ein Vorhang der fällt, das nächste Szenenbild zeigt viele Sterne in unterschiedlicher Größe und Leuchtkraft. „Kurz nach Sonnenuntergang habe ich diesen einen Punkt am Himmel gesehen, er hat mich fasziniert und ich wollte wissen, was das ist“, so ist damals, im Alter von 13 Jahren, die Leidenschaft von Gerhard Kermer, dem Vorstand des nö. Amateur-Astronomenvereins „Antares“ für Astronomie, entstanden. „Heute weiß ich, dass es die Venus war, die ich an diesem Abend gesehen habe“, erzählt er. Sein Wissen über die Sternbilder und den Himmel ist seither stark gewachsen und das teilt er bei Führungen und Vorträgen, die er in der NÖ Volkssternwarte Michelbach im Bezirk St. Pölten Land macht. Seit dem Jahr 2000 gibt es die Warte, die der Verein mit Unterstützung des Landes NÖ und Sponsoren errichtet hat.

Führungen

Für den 70-Jährigen sind das Faszinierendste „die Himmelsobjekte, die gesamten Galaxien, angefangen vom Mond mit seinen Kratern und den Tanz der Monde rund um den Planeten, die Sternentstehungsgebiete und der Sternentod.“ Sterne beobachten kann man zu jeder Jahreszeit, es gibt vier Zyklen, jeder hat seine eigene Besonderheit und bietet bestimmte Objekte an. „Jetzt sieht man den Sommerhimmel mit den drei hellsten Sternbildern Schwan, Leier und Adler. Ihre hellsten Sterne bilden das Sommerdreieck. Außerdem ist der Skorpion – das Zentrum der Milchstraße gut sichtbar“, erläutert der Kenner. Es sei ein faszinierendes Bild, ganz egal wo man hinsieht, sagt er.

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Bei der Sternwarte kann man regelmäßig als Besucher die Objekte am Himmel mit dem Sternwarteteleskop und mobilen Teleskopen beobachten. Am heutigen Freitag gibt es einen Termin, an dem Gerhard Kermer durch die Milchstraße, unsere Heimatgalaxie, führt. Am 10. August gibt es eine Sonderführung im Rahmen der Nacht der Perseiden. „Um den 12. August gibt es jedes Jahr einen Meteorstrom – er wird durch ein Maximum an Sternschnuppen sichtbar“, erklärt Kermer. Nähere Infos und Termine unter: www.noe-sternwarte.at