Chronik/Niederösterreich

Das Rote Kreuz rückte 2019 täglich zu 2.462 Einsätzen aus

Für die Verhandlungen eines neuen Finanzierungsmodells mit dem Land Niederösterreich legte das Rote Kreuz (RK) mit seiner Leistungsbilanz für 2019 gewichtige Argumente auf’s Tapet. Die Zahl Einsätze stieg gegenüber 2018 erneut an und zwar auf 2.462 tägliche Fahrten. Die Retter konnten trotz immer härterer Rahmenbedingungen aber auch die Zahl der Freiwilligen um 480 auf 18.549 erhöhen.

Die nachhaltige Finanzierung der Rettung werde bis zur Jahresmitte fixiert sein, kündigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ÖVP, bei der Bilanzpräsentation an. Besonders wies sie auf ein „unglaublich großes Vertrauen der Bevölkerung in das Rote Kreuz“ hin. In einem unter 20 NGOs erhobenen Vertrauensindex belegte das Rote Kreuz den Top-Platz vor Institutionen wie der Krebshilfe, dem SOS Kinderdorf oder Ärzte ohne Grenzen. Auch die Zahl jener, die das Rote Kreuz in NÖ finanziell unterstützen stieg auf 227.514 Menschen. 2018 waren es noch 210.496 Niederösterreich, die das Rote Kreuz finanziell unterstüzten.

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Armutsbekämpfung

So wie bei den Rettungsdiensten stieg der Stundeneinsatz auch bei der Seniorenhilfe, Hauskrankenpflege und in der Armutsbekämpfung um mehr als 20.000 Einsatzstunden auf 284.729, so Rotkreuz-Präsident Josef Schmoll.Der Bedarf an Gesundheits- und Sozialen Diensten wachse ständig, berichtete er. Innerhalb dieses Bereichs ist die Betreuung von Menschen mit 8,19 Prozent deutlich gestiegen. 157.186 Menschen wurden betreut. Im Bereich Sozialen Dienste und der Armutsbekämpfung baute das RK die Lese- und Lernförderung aus und betreute 2019 dabei 2.309 Kinder. Die Anzahl der Ausgabe-stellen der Team Österreich-Tafel wurde in NÖ auf 35 erhöht. Knapp 25.000 Volksschüler wurden zudem durch die Helfi-Programme in Erster Hilfe geschult.

Für die Gesunheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ, ist einerseits der vielfältige Tätigkeitsbereich und andererseits die Professionalität mit der beim Roten Kreuz gearbeitet wird, lobenswert. Wie die Landeshauptfrau betonte sie die gute Kooperation zwischen Land NÖ und Rotem Kreuz. Trotz zunehmender Aufgaben werde beim RK immer auf höchster Stufe geschult.

Corona-Virus

Erst bei den in der Vorwoche gestarteten Untersuchungen bei Flugpassagieren aus China am Flughafen Schwechat habe sich das Rote Kreuz als professioneller und verlässlicher Partner erwiesen, berichtete Königsberger-Ludwig. Betont wurde auch, dass in Kooperation von Landessanitätsdirektion, Rotem Kreuz und Arbeiter Samariterbund eine Sondereinheit für Sonderinfektionstransporte mit vier Standorten in NÖ ins leben gerufen wurde. Das Rote Kreuz stellt dabei drei Stützpunkte. Als weitere innovative Projekte erwähnte die Gesundheitslandesrätin das Notrufarmband und die Rotkreuz-Dose, in der Hinweise aus die vom Patienten benötigten Medikamente verwahrt werden.

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Einen Rückgang musste die Rettungsorganisation, die 2019 1.206 hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigte, bei den freiwilligen Einsatzstunden verkraften. Diese sanken im Vorjahr von 2.751.371 Stunden im Jahr 2018  beträchtlich auf 2.673.732 Stunden. Präsident Schmoll hatte eine Erklärung dafür: Weil in Nachtdiensten wochentags immer mehr Einsätze anfallen, werden dafür immer weniger Freiwillige herangezogen. Diese müssen ja am nächsten Tag selbst für ihren Job fit sein, so Schmoll.

Knappheit herrscht auch bei den Zivildienern. Für den April sind derzeit noch 38 Stellen unbesetzt. 2019 dienten 807 Zivis beim Roten Kreuz in NÖ. RK-Präsident Schmoll kündigte eine Werbeoffensive an. LH Mikl-Leiter erhofft von der durch die Regioerung angekündigten Prüfung der Teiltauglichkeit auch eine Linderung der Personalnot im Breich der Zivildiener.