Chronik/Niederösterreich

Das Heer schließt Tankstellen

Soldaten, die Heeresfahrzeuge betanken – dieses Bild wird man in einigen Teilen Niederösterreichs auf zivilen Tankstellen nun häufiger zu Gesicht bekommen. Grund dafür ist das Sparprogramm der Armee, das auch vor den Tankanlagen in den Kasernen nicht Halt macht. Nach einer internen betriebswirtschaftlichen Prüfung steht fest, dass österreichweit elf Kasernen-Tankstellen geschlossen werden. Vier davon in Niederösterreich. Betroffen sind Götzendorf, St. Pölten, Weitra und Wr. Neustadt. Demnächst soll mit den sogenannten Routex-Karten bei zivilen Tankstellen getankt werden. Ausnahme: In jenen Stützpunkten, wo noch Panzer stationiert sind, sprudelt der Sprit weiter.Militärkommandant Rudolf Striedinger versteht zwar den Spargedanken hinter dem Vorhaben, glücklich ist er aber damit nicht. "Der große Vorteil heereseigener Tankstellen ist ja, dass man im Falle eines Stromausfalls autark weiterarbeiten kann und nicht auf andere angewiesen ist", sagt er im KURIER-Gespräch.

Fest steht aber, dass die betroffenen Tankanlagen nicht abgebaut werden müssen. "Sie werden mit Stickstoff befüllt, um eine spätere Wiederinbetriebnahme zu ermöglichen", heißt es aus dem Verteidigungsministerium. Dort bestätigt man aber auch, dass es bis Mitte 2015 eine Umstellung beim Treibstoff geben soll. Statt dem bisher verwendeten Dieselspezialkraftstoff wird auf den kostengünstigeren Sommer- und Winterdiesel umgestellt. Und mit Ausnahme des Truppenübungsplatzes Allentsteig soll kein Superbenzin mehr angeschafft werden.

Das durch die Sparmaßnahmen betroffene Personal soll künftig übrigens als Kraftfahrer oder Kasernenwarte verwendet werden.