Corona-Test sogar am Radweg: Ausreiseregeln vor Lockerung
Der Ybbstalradweg, eine der beliebtesten Bikerstrecken in NÖ, ist nach dem Winter wieder fast durchgängig geöffnet. Doch Achtung! Im Ybbstal könnte nun ungewohnterweise ein Polizist am Radweg stehen und Corona-Testzertifikate verlangen. Denn zwischen Hollenstein und Göstling liegt die Grenze des Hochinzidenz-Bezirks Scheibbs. Auch Radsportlern bleiben die dort angeordneten Ausreisekontrollen nicht erspart, warnt der Tourismusverband Mostviertel in einer Aussendung.
Dass die Testpflicht für Radsportler in drei Kategorien geteilt ist, kompliziert die Lage noch. Jene, die in Hin- und Rückfahrt die Bezirksgrenze passieren, müssen Testnachweise dabei haben. „Transitradler“, die nur auf der Durchreise durch Scheibbser Gebiet sind und die Rückfahrt auf einer anderen Strecke als die Hinfahrt vornehmen, bleiben verschont. Ebenso wie Biker, die sich nur innerhalb des Bezirks abstrampeln.
Ende der Ausreisetests gefordert
Mit großer Hoffnung werden nicht nur im Ybbstal nun die Vorstöße von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und dem Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) beobachtet. Sie fordern vom Gesundheitsministerium beharrlich eine Novellierung der Kontrollpflicht. Es müsse genügen, wenn in einem Bezirk zehn Tage lang die Inzidenzzahl unter 400 Fällen liege, um die Kontrollen wieder aufzuheben, fordern sie. Mehrfach habe sie ihr Begehren im Ministerium deponiert, sagt die Landesrätin. „Dass die Fallzahl zehn Tage unter 200 liegen muss, ist eine willkürlich festgelegte Marke, die niemand versteht“, sagte sie im KURIER-Gespräch. Ohnehin sei in Niederösterreich in den Bezirken mit der Fallzahl von 350 eine Sicherheitsmarke eingezogen, ab der die Bezirkshauptmannschaften und die Gemeinden verschärfte Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen haben, erklärt Königsberger-Ludwig.
Schneeberger fordert, dass die Ausreisekontrollen spätestens mit der Aufhebung des Lockdowns enden. Seit fast fünf Wochen braucht jeder, der die Stadt Wiener Neustadt verlässt, einen negativen Coronatest. Am 25. März kamen die Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen dazu.
Am Freitag signalisierte das Gesundheitsministerium erstmals, den Erlass abzuändern. Man arbeite gerade an einer Evaluierung. „Dabei ist unter anderem eine Lockerung der Kriterien für die Aufhebung der Maßnahmen vorgesehen“, hieß es dazu. Der neue Erlass werde „zeitnah an die Landeshauptleute übermittelt“.
Laut Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) zeigen fast 500.000 Tests in den vergangenen sieben Tagen in NÖ Wirkung. Die Neuinfektionen sind im Sinken.