Chronik/Niederösterreich

Caritas warnt: „Pflege darf nicht Pflegefall werden“

Weil in Österreich bis zum Jahr 2030 75.700 neue Pflegekräfte gebraucht werden, drohe ein Pflegenotstand. Die Caritas forciert deshalb ihre bundesweit 18 Ausbildungsstätten für Pflege- und Sozialberufe (www.caritas-schulen.at). Dazu startet im Herbst an bundesweit fünf Standorten, darunter auch in Gaming in Niederösterreich, erstmalig ein Schulversuch für Pflege mit Maturaabschluss.

Alle Inhalte anzeigen

 

Die im Programm der neuen Regierung angekündigte „qualitätsvolle Pflege für alle“ begrüßt Caritas-Präsident Michael Landau ausdrücklich. So wie auch die ersten gesetzten Maßnahmen in Richtung einer Pflegepersonaloffensive. Gleichzeitig fordert er aber rasche Unterstützung, damit Menschen leichter in Pflegeberufe wechseln können. Finanzielle Absicherung in der Umschulungszeit wäre dazu eine Hauptforderung. „Wenn wir nicht wollen, dass unser Pflegesystem selbst zum Pflegefall wird, benötigen wir gute und attraktive Bildungsangebote für Jugendliche, aber auch für berufliche Quer- und Umsteiger, die in der Pflege und im Sozialbereich arbeiten wollen“, forderte Landau.

 

Offene Stellen

Wie angespannt die Situation bereits ist, zeige die Lage im Bereich der Caritas in der Diözese St. Pölten, im Zentralraum sowie im Most- und Waldviertel. Hier sind 900 Caritas-Mitarbeiter hauptsächlich in der mobilen Pflege beschäftigt. „Doch derzeit haben wir rund 80 offene Stellen. Das heißt, fast jede zehnte Stelle ist unbesetzt“, erklärt Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger.

Alle Inhalte anzeigen

 

Mit der neuen Höheren Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege in Gaming soll ab Herbst ein Lückenschluss gelingen, indem bereits 15-Jährige in den Pflegebereich geholt werden, obwohl gesetzlich erst 17-Jährige aktiv in der Pflege arbeiten dürfen.