Chronik/Niederösterreich

Bundesforste helfen der Natur mit 1,3 Millionen Jungbäumen aus

Energiekrise und Energiewende, aber auch der Klimawandel erhöhen den Druck auf die heimischen Wälder. Schon gibt es Unkenrufe, dass Österreichs Waldreichtum der Rolle als zunehmend beanspruchter Energielieferant in Zukunft nicht gerecht werden können. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) als größter Waldbesitzer in der Republik steuern mit der neuen Aufforstsaison, in der heuer 1,3 Millionen Jungpflanzen gesetzt werden, dagegen.

Rund um den Tag des Waldes, am 21. März, wird die unschätzbare Leistung der Waldfläche, die 48 Prozent der Gesamtfläche Österreichs einnimmt, wieder in den Blickpunkt gerückt. Jedes Jahr kommen zu den vier Milliarden Hektar Wald rund 3.400 Hektar dazu. Rund 30 Millionen Kubikmeter, noch immer mehr als geerntet wird, wachsen jährlich auf diesen Flächen zu. Doch Stürme, Schneebruch und in vielen Bundesländern der Borkenkäfer haben in den vergangenen Jahren massive Schäden verursacht, verweist der Vorstand der ÖBf, Rudolf Freidhager, auf massive Herausforderungen in der Forstwirtschaft.

Kahlflächen

„Wir helfen mit gezielten Aufforstungen nach, damit auf kahlen Flächen so schnell wie möglich wieder neue Bäume nachwachsen“, berichtet er. Wo immer es möglich sei, setze man bei den ÖFB aber auch auf die gut funktionierende Naturverjüngung, versichert Freidhager. Er verweist dabei auch auf die erfreuliche Gesamtbilanz, wonach eben mehr Holz nachwachse, als umgeschnitten wird.

Bei der Aufforstung setzen die ÖBf auf die Biodiversität in ihren Wirtschaftswäldern. 40 Baumarten werden gepflanzt. Neben den gängigen Nadel- und Laubbäumen kommen auch Arten, wie Winterlinde, Schwarznuss, Wildbirne, Sperling und Elsbeere zum Zug.

Die Hälfte des heurigen Aufforstprogramms, mit rund 675.000 jungen Bäumchen, wird in Nieder- und Oberösterreich abgewickelt. Trockenheit und Borkenkäfer haben in den Wäldern rund um Molln (OÖ) und im Waldviertel in den vergangenen Jahren für einen enormen Schadholzanfall gesorgt. Aber auch Wälder in allen übrigen Flächenbundesländern, insbesondere in Mitleidenschaft gezogene Schutzwälder in den Gebirgsregionen, stehen im Fokus.

Die rund 1,3 Millionen Jungbäume, die in den nächsten Wochen ausgepflanzt werden, erwachsen nahezu alle aus Samen des ÖBf-eigenen Saatlagers in Arndorf in NÖ. Jährlich werden die Früchte von bis zu 25 verschiedenen Laub- und Nadelholzarten an Orten in ganz Österreich geerntet.

Konservierung

Die gereinigten Samen werden dann in Glasflaschen bei bis zu minus zwölf Grad tiefgekühlt. So sind sie bis zu 20 Jahre lang haltbar. Bevor sie in den Wäldern verpflanzt werden, wachsen die Jungbäume drei bis vier Jahre in Pflanzgärten heran. 140 Millionen ständig lagernde Baumsamen im Lager sichern die Aufforstung für mehrere Jahre.