Bezirk Amstetten: Dreimal mehr Corona-Fälle als in der Vorwoche
„Momentan hat es uns voll erwischt“, sagt Maria Kogler, die Bürgermeisterin von Neuhofen an der Ybbs im Bezirk Amstetten. Mittwochfrüh ließ sie auf der Gemeinde-Homepage von 23 aktuellen Corona-Infektionsfällen in der Gemeinde berichten. Die Ostarrichi-Gemeinde ist damit einer der Hotspots im Bezirk, der bei der Konferenz der Ampelkommission am morgigen Donnerstag wahrscheinlich auf Orange geschalten wird.
Die Zahl der Infizierten dürfte sich gegenüber der Vorwoche verdreifacht haben, berichtet Amstettens Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer. Vor allem private Feiern stellen sich als Ursachen für die Verbreitung des Virus heraus, sagt die Bezirkschefin: „Man kann nur appellieren, das die Leute den Sicherheitsabstand einhalten sollen.“
Cluster
Die Fälle sind im Bezirk breit über fast alle Gemeinden gestreut. Die Stadt Amstetten wies am Montag fünf Fälle auf. Im Zusammenhang mit dem Cluster im Pflege- und Betreuungszentrum in St. Peter in der Au wurden aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig vier weitere Ansteckungen gemeldet, insgesamt sind dort 27 Personen betroffen.
In der Ostarrichi-Gemeinde Neuhofen sollte keine große Welle mehr anrollen, hofft die Bürgermeisterin. Großteils seien alle Fälle gut eingegrenzt und nachverfolgbar. Ein Grund für die starke Infektionswelle in der Gemeinde dürfte die festliche Primiz eines Jungpriesters vor eineinhalb Wochen gewesen sein. Jedenfalls befinden sich unter Infizierten etliche Mitglieder des Chors und des Musikvereins. Der Pfarrer, der Kaplan oder auch sie selbst seien aber gesund, schildert Kogler. Aber auch Infektionen, die aus einem Großbetrieb oder aus der Berufsschule heimgebracht wurden oder einfach im Familienverband übersprangen, sind der Ortschefin bekannt.
In der Gemeinde reagierte man jedenfalls rasch. Eine für Mittwochabend angesetzte Lesung oder auch ein für nächste Woche geplantes Konzert wurden umgehend abgesagt, berichtet die Bürgermeisterin. „Im Kindergarten haben wir bereits Maßnahmen ergriffen, als wäre der Bezirk auf Orange gestellt“, so Kogler. Das heißt für die Eltern, dass sie die Kids am Eingang der Betreuungsstelle abgeben.