Beliebter Pfarrer in Scheibbs an Corona gestorben
„Er war mit Begeisterung und mit großer Freude Seelsorger.“ Unter Tränen berichtet der Scheibbser Stadtpfarrer Anton Hofmacher, dass in der Stadt der Schock und die Trauer groß sind, weil sein beliebter Vorgänger Karl Hasengst am Sonntag im Landeskrankenhaus Scheibbs gestorben ist.
Der 72-jährige Hasengst war aufgrund einer immer schlimmer werdenden Corona-Erkrankung auf die Intensivstation des Spitals gekommen und konnte dort aber nicht gerettet werden. Just in einer Zeit, in der die Stadt Scheibbs und der Bezirk als Hochinzidenzregion gegen die Pandemie samt Ausreisekontrollen ankämpfen, beschert die Todesnachricht einen schweren Schlag.
Sänger und Manager
Der in der Wachau geborene Hasengst war von 1995 bis 2019 Stadtpfarrer und aufgrund seines Engagements und seiner Umgänglichkeit sehr beliebt. „Ich habe schon seit Kindheit an gesungen, dann in der Choralschola als Priesterseminarist und später 14 Jahre im Männergesangsverein von Weißenkirchen als junger Priester“, erzählte Hasengst vor einem Jahr in einem Interview in der „Kirche bunt“.
Weil ihm das Singen in der Gemeinschaft gefehlt hatte, gründete er 1996 im Rahmen einer Dreifaltigkeitsandacht das „Lampelsberg-Trio“. Nachdem zwei Gründungsmitglieder gestorben waren, tat er sich mit zwei jüngeren Musikern zusammen. Hasengst geht auch als Manager in die Scheibbser Geschichte ein. In seiner Ära wurden die mächtige Scheibbser Pfarrkirche und die Kapuzinerkirche generalrenoviert.
Ehrenbürger
Im Zuge seiner Pensionierung im Jahr 2019 wurde er von der Stadtgemeinde zum Ehrenbürger ernannt. Der goldene Ehrenring der Stadt war ihm schon 2009 verliehen worden. Hasengsts direkter Vorgänger als Ehrenbürger am Tor zum Ötscherland war übrigens Kardinal Franz König. Diesem war die Ehrenbürgerschaft im Jahr 2000 verliehen worden.