Chronik/Niederösterreich

Auto stürzte nach Crash mit Lkw in Bach

Dass Gerhard W. und seine Tochter Sandra noch am Leben sind, haben sie zwei Umständen zu verdanken: dass der Unfall nicht nachts passierte und einer großen Anzahl an Rettern, die sie in letzter Sekunde aus ihrer misslichen Lage befreiten.

Es war am Mittwoch gegen 17.15 Uhr, als W. mit seinem Auto von Weiten kommend Richtung Pöggstall im Bezirk Melk fuhr. Aus noch ungeklärter Ursache kollidierte der Wagen mit einem Lastauto und stürzte über eine drei Meter hohe Böschung in den Weitenbach. Da der Pkw am Dach zu liegen kam, füllte sich der Fahrgastraum innerhalb kürzester Zeit mit Wasser. W. und seine 18-jährige Tochter saßen benommen im Auto und drohten zu ertrinken. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit.

Hysterisch

Alle Inhalte anzeigen
Unterdessen war Lkw-Fahrer Rene R. zu den Verletzten geeilt. Doch der 19-Jährige konnte alleine nichts ausrichten. Er lief zurück auf die Fahrbahn, wo bereits ein weiterer Pkw-Lenker stehen blieb. Und es wurden immer mehr, die den Verunglückten helfen wollten. Darunter auch Patrick Knoll aus Wr. Neustadt, der eigentlich auf dem Weg zu seiner Oma war. „Ich bin ins Wasser gesprungen und zu dem Auto gewatet. Das Mädchen war verständlicherweise hysterisch, der Mann kaum ansprechbar“, erzählt Knoll. Mit vereinten Kräften schaffen es die Retter schließlich den BMW wieder auf die Räder zu stellen. Knoll hilft mit die Verletzten ans Ufer zu bringen. W., 43, wird mit dem Notarzthubschrauber ins Spital geflogen, seine Tochter mit dem Rettungswagen abtransportiert.

Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde der Bach noch nach weiteren Opfern abgesucht. „Zum Glück blieb es bei den beiden Verletzten. Wäre der Unfall nachts passiert und keiner hätte ihn gesehen, hätten sie keine Chance gehabt“, meint Feuerwehrmann Johann Jindra.

Insgesamt kam es laut „144 Notruf NÖ“ zum Start des langen Wochenendes zu 17 Unfällen.