Chronik/Niederösterreich

Auf App verlassen: Wanderer vom Schneeberg gerettet

Weil er am südlichen Schneeberg die Orientierung verloren hatte und sich den Abstieg nicht mehr zutraute, alarmierte ein 44-jähriger Wanderer Samstagabend die Bergrettung. Er konnte mit Hilfe der Einsatzkräfte sicher ins Tal absteigen. Offenbar war ihm eine Wander-App zum Verhängnis geworden.

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Der Wiener war am Vormittag über die Weichtalklamm zur Fischerhütte aufgestiegen. Als er sich nach dem Wandertag bei Traumwetter an den Abstieg machte, verlor er die Orientierung. Er gelangte in felsdurchsetztes Steilgelände mit ausgesetzten Stellen. Die einsetzende Dunkelheit sowie die Nässe erschwerten das Fortkommen zusätzlich. Schließlich traute sich der 44-Jährige nicht mehr, weiterzugehen und alarmierte die Retter. 

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Der Vermisste konnte schließlich vom Hubschrauber des Innenministeriums auf etwa 850 Meter Seehöhe oberhalb des weglosen Krummbachgrabens geortet werden. Aufgrund der dichten Bewaldung war eine Bergung jedoch nicht möglich. Also stiegen die Einsatzkräfte der Bergrettungsortsstelle Reichenau zu dem Wanderer auf. Gegen 21 Uhr fanden sie den gut ausgerüsteten Mann, der glücklicherweise auch in guter Verfassung war. Gemeinsam trat man den rund eineinhalbstündigen Rückweg an.

Laut Bergrettung zeige der Einsatz einmal mehr, dass sich Wanderer nicht blindlings auf digitale Apps verlassen dürfen. Sie können "eine hilfreiche Ergänzung sein", würden aber "oftmals falsche Sicherheit vermitteln", heißt es. "Auch dieser Wanderer hatte 'blind' seiner App vertraut, Warnschilder („kein Abstieg ins Tal“) am Weg übersehen und die Tour nicht entsprechend
geplant."

Die Bergrettung empfiehlt daher:

  • stets eine analoge Wanderkarte mitführen
  • nur markierte Wanderwege benutzen

Wanderer stürzten in Tirol ab

Auch am Tiroler Kitzbühler Horn gab es Samstag einen Alpineinsatz. Ein 49-Jähriger und eine 44-Jährige wollten den Berg über einen teilweise mit Seilen gesicherten Steig begehen. Auf einer Seehöhe von 1765 Meter quert der Steig im Bereich einer steil abfallenden Rinne ein kleines Schneefeld, welches oberflächlich aufgefirnt, im Untergrund jedoch noch hart war.

Auf diesem Schneefeld dürften die beiden deutschen Wanderer ins Rutschen gekommen sein. Sie stürzten rund 145 Höhenmeter über diese steile, felsdurchsetzte Rinne ab, bevor sie schwer verletzt liegen blieben. Die Wanderer mussten mittels Notarzthubschrauber geborgen und in das LKH Innsbruck geflogen werden.