„Arbeiten, wo andere arbeiten“: Millionen-Invest der Lebenshilfe
Von Markus Foschum
Das Karl-Ryker-Dorf in Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt-Land) ist Geburtsstätte der Lebenshilfe NÖ. Ganz zeitgemäß ist das Vorzeigedorf nach 55 Jahren aber nicht mehr. Nachdem dort bereits im Sommer der Grundstein für neue Werkstätten gelegt wurde, erfolgte nun der Startschuss für ein weiteres Millionenprojekt der Lebenshilfe NÖ: Im Wirtschaftspark „nova city“ in Wiener Neustadt wird die neue Landeszentrale samt Werkstätten errichtet. Rund 80 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung aus dem Karl-Ryker-Dorf werden hier ihren Arbeitsplatz finden.
10,5 Millionen Euro kostet der Bau, 2.470 beträgt die verbaute Fläche. Die „nova city“ wurde auch deshalb gewählt, weil man hier „einen Meilenstein in Richtung Inklusion setzen und Menschen mit Behinderung ermöglichen will, dort zu arbeiten, wo viele andere auch arbeiten“, betonen Lebenshilfe-NÖ-Präsidentin Friederike Pospischil und Geschäftsführer Christian Albert.
Das hat nicht nur symbolische, sondern auch ganz praktische Hintergründe. „Wir erhoffen uns Synergieeffekte und Aufträge von Firmen aus dem Wirtschaftspark. Vielleicht ergeben sich auch neue Arbeitsplätze“, sagt Pospischil. In der Werkstätte wird es eine Tischlerei sowie Jobs in den Bereichen Verpackung/Versand und Gastro geben. „Flying Hands“ helfen im Garten ebenso wie beim Schneeschaufeln oder bei der Gebäudereinigung.
Wichtiger Beitrag
„Der Beitrag der Lebenshilfe ist enorm wichtig für die Region und vor allem für betroffene Menschen und ihre Angehörigen“, sagt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. Bürgermeister Klaus Schneeberger wiederum freut neben der „Schaffung von Arbeitsplätzen“, dass damit „das große soziale Angebot in der Stadt weiter gestärkt wird.“ Und die Wirtschaftsagentur „ecoplus“ ist bemüht, bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten, betont „ecoplus“-Geschäftsführer Helmut Miernicki.
Derzeit werden in NÖ 1.700 Menschen von 1.200 Beschäftigten der Lebenshilfe NÖ betreut.